Diese sechs Jahre alte Ichenheimerin profitiert von Leser helfen
Charlotte (6) aus Ichenheim hat einen Gendefekt und wird von einem großen Netzwerk getragen. Die Benefizaktion "Leser helfen" will ihr und vielen anderen behinderten Menschen helfen. Spenden Sie!
Neben dem Elternverein Leben mit Behinderung Ortenau steht auch der Förderkreis der Helme Heine Schule in Offenburg im Mittelpunkt der Aktion "Leser helfen" der Mittelbadischen Presse. Beide Vereine benötigen dringend finanzielle Unterstützung bei Projekten, die unmittelbar behinderten Menschen zugute kommen. Heute stellen wir die sechsjährige Charlotte, die seit diesem Schuljahr die erste Klasse des sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung in der Platanenallee in Offenburg besucht.
"Als Charlotte eingeschult wurde, war es für uns alle sehr aufregend und ungewiss", berichtet ihre Mutter Sabrina Meier. "Tatsächlich konnten wir uns nicht vorstellen, was für Fächer unterrichtet werden und in wie weit die Förderung in der Schule geboten wird", ergänzt ihr Vater Dennis Meier. Umso schöner sei die Nachricht gewesen, dass Charlotte "normale" Unterrichtsfächer gelehrt werde und in jedem Fach Förderung durch die geschulten Lehrerinnen und Lehrer erhalten würde.
"Ganz toll fanden wir das Kennenlern-Gespräch, welches wir vorab mit den Lehrerinnen bei uns Zuhause in Ichenheim führen durften. Das zeigt, wie individuell die Kinder in der Schule gesehen und gelehrt werden", betonen die Eltern. Sehr beeindruckend sei dies, bei einer so hohen Anzahl an Schülern.
"Charlotte liebt Sport, und wir sind so froh, dass die Schule entsprechend ausgestattet ist, um auch Kindern im Rollstuhl Sport zu ermöglichen", sagt der Vater. Aufgrund der Entwicklungsverzögerung würde Charlotte viel Zuwendung und Zuspruch benötigen, um sich auf die gestellten Aufgaben konzentrieren zu können. Deshalb machen die Eltern auch täglich Schreibübungen mit ihrer Tochter, um den Lernprozess so gut wie möglich zu unterstützen.
Charlotte hat seit ihrer Geburt einen äußert seltenen Gendefekt, der eine Entwicklungsverzögerung und eine muskuläre Hypotonie mit sich bringt. Die Folge: Die Sechsjährige kann ihr eigenes Gewicht nicht tragen und ist auf einen Rollstuhl angewiesen.
"Wir haben unser Haus den Bedürfnissen von Charlotte angepasst und alles barrierefrei umgebaut, mein Ehemann ist zum Glück Handwerker und ein echter Allrounder", berichtet Sabrina Meier. Tatsächlich hat die Familie im Alltag meist eher bauliche Hürden zu meistern. "Viele Geschäfte in der Gemeinde sind nicht barrierefrei. Wir müssen uns mit dem Rollstuhl über Stufen kämpfen oder gar das Geschäft meiden", bedauert Dennis Meier.
Probleme im Alltag
"Leider sind auch die meisten Spielplätze in der Gemeinde nicht zugänglich für Charlotte. Meist scheitert es schon am Kiesweg, der mit dem Rollstuhl nicht befahrbar ist", ergänzt die Mutter. Auch die Angebote, die es auf einem Spielplatz geben würde, seien meist nicht geeignet für Kinder mit einer körperlichen Behinderung. "Entweder sind die Schaukeln zu klein oder ohne ausreichend Schutz", erklärt Sabrina Meier. "Solche unangenehmen Situationen versuchen wir zu vermeiden, weil sie meist mit Enttäuschung einhergehen", finden die Eltern.
Charlotte, Dennis und Sabrina Meier erhalten sehr viel Unterstützung durch ihre Familien sowie Freunde. Und sie haben sehr verständnisvolle Arbeitgeber. "Auch das ist nicht selbstverständlich", zeigen sie sich dankbar. "Entscheidend ist auch unser Netzwerk von Ärzten, Therapeuten und des Sanitätshauses. Ohne die einzelnen Fachleute wäre unser Alltag schwieriger zu handhaben", betont die Mutter.
Sabrina und Dennis Meier gehen offen mit der Krankheit ihrer Tochter um und erfahren nur selten Ablehnung durch fremde Menschen. "Charlotte ist ein echter Sonnenschein. Sie ist so lustig und manchmal auch frech, vor allem aber unglaublich freundlich", lächelt der Vater.