Alles fürs Händewaschen: Hansgrohe produziert Sanitärarmaturen
Serie „Wir sind systemrelevant“ – Ortenauer Firmen, die in der Corona-Krise unverzichtbar sind. Mit der 33. Folge endet die Serie der Mittelbadischen Presse in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsregion Ortenau. In der letzten Folge geht es um das Unternehmen Hansgrohe mit Sitz in Schiltach, das Sanitärarmaturen produziert.
Händewaschen ist neben der Abstandsregelung eine der wichtigsten Hygienemaßnahmen in Corona-Zeiten. Und damit ist das Unternehmen Hansgrohe mit Stammsitz in Schiltach natürlich systemrelevant. Ob Kliniken oder Pflegeheime, sei es im Patienten- oder auch im Personalbereich, die Sanitärarmaturen von Hansgrohe sind vor allem dort unverzichtbar bei der täglichen Hygiene.
„Made in Schiltach“
Hier geht es vor allem um funktionale Armaturen für Waschbereiche, Labore oder OP-Säle, der breiten Bevölkerung ist Hansgrohe vor allem für formschöne und hochwertige Bad- und Küchenausstattungen „made in Schiltach“ ein Begriff.
„In der Hochphase der Corona-Pandemie ging es uns nicht anders als anderen Unternehmen auch. Viele internationale Kunden hatten ihre Geschäfte komplett schließen müssen“, blickt Pressesprecher Jörg Hass auf die Geschäftsentwicklung in den letzten Wochen zurück. Insbesondere in Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich und Indien waren die Hansgrohe-Kunden von wochenlangem Shutdown betroffen.
Keine Kurzarbeit bei Hansgrohe
Dennoch ist derzeit bei Hansgrohe kein Mitarbeiter in Kurzarbeit. Aufgrund der erfolgreichen Geschäftsentwicklung im letzten Jahr haben die Mitarbeiter jede Menge Überstunden auf ihren Gleitzeitkonten und konnten diese nach und nach abbauen. Im Juni, so Hass, laufe die Produktion mit wenigen Ausnahmen ganz normal. Zudem konnte in den letzten Wochen weiter gut ausgeliefert werden, teils hätten die Mitarbeiter sogar Gelegenheit gehabt, Sicherheitsbestände für Top-Produkte aufzubauen.
Die Arbeit im Home-Office sei bei Hansgrohe schon etliche Jahre üblich, sodass es sehr schnell möglich gewesen sei, eine fast flächendeckende Home-Office-Regelung umzusetzen. „Derzeit arbeiten bei Hansgrohe in Deutschland rund 900 Mitarbeiter von zu Hause aus, weltweit sind es im Moment 1500“, erläutert Jörg Hass die Größenordnung. Geändert habe sich in der Corona-Zeit auch vieles im Marketing- und im Schulungsbereich. Da derzeit noch keine Großveranstaltungen stattfinden dürfen, stünden, so Hass, Online-Schulungen und Webinare für die Kunden in aller Welt stark im Fokus, denn Hansgrohe ist ein weltweit agierendes Unternehmen mit 33 Gesellschaften, 22 Verkaufsbüros und Kunden in über 140 Ländern. Rund 5000 Mitarbeiter arbeiten für den Global-Player der Sanitärindustrie.
Beginn mit Handwerksbetrieb für Metalldrückwaren
Begonnen hat alles 1901, als Hans Grohe im Scharzwaldstädtchen Schiltach einen Handwerksbetrieb für Metalldrückwaren gründete. Mit zwei Mitarbeitern produzierte er zunächst Messingpfannen, Uhrenteile oder Ofenrohrrosetten. Und, da lag er mit seiner Vision völlig richtig, Blechbrausen. Die sollten sich zum Verkaufsschlager entwickeln, denn Anfang des 20. Jahrhunderts kam das private Hausbad in Mode.
Heute sind Top-Hotels, Kreuzfahrtschiffe, Kongress- und Messecenter aber auch private Bauherren in aller Welt die Kunden. Sie schätzen die qualitativ hochwertigen und oftmals gemeinsam mit internationalen Designern gestalteten Armaturen, Duschsysteme und Küchenspülen. Hergestellt wird die Mehrheit der Produkte in Deutschland, genauer in der Ortenau, am Stammsitz in Schiltach sowie im Werk Offenburg.
Hansgrohe SE
Hansgrohe SE
◼ Branche: Sanitärindustrie
◼ Geschäftsführung: Hans Jürgen Kalmbach (Vorsitzender), Reinhard Mayer (stellv. Vorsitzender), Christophe Gourlan, Frank Semling
◼ Beschäftigte: knapp 5000 weltweit, 2925 in Deutschland
◼ Auszubildende: 164
◼ Gründungsjahr: 1901
◼ Standort: Schiltach
Die Serie
In den vergangenen drei Monaten haben wir systemrelevante Unternehmen aus der Ortenau vorgestellt. Die Serie erschien in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsregion Ortenau. Alle Folgen finden Sie in einem Dossier auf Baden Online.