Mikwe, Synagoge, Friedhof

Was am Europäischen Tag der jüdischen Kultur in Offenburg geboten ist

red/sb
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25. August 2024
Auf dem jüdischen Friedhof in Offenburg findet am Sonntag eine Führung statt.

(Bild 1/4) Auf dem jüdischen Friedhof in Offenburg findet am Sonntag eine Führung statt. ©Museum im Ritterhaus Offenburg

Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am Sonntag, 1. September, gibt es in Offenburg zahlreiche Angebote, die sich um das jüdische Leben in der Stadt drehen.

Jüdisches Leben kann gekennzeichnet sein von Ritualen und religiösen Bräuchen, die vielen unbekannt sind. Am Europäischen Tag der jüdischen Kultur am Sonntag, 1. September, eröffnet sich in Offenburg die Gelegenheit, diese kennenzulernen, wie die Stadt mitteilt.

  • Jüdischer Friedhof: Bei einem Rundgang über den jüdischen Friedhof erläutert Cornelia Kalt-Jopen, Vorsitzende des Förderkreises Historischer Waldbachfriedhof, die Totenrituale und die Geschichte der jüdischen Bestattungsplätze in Offenburg. Ein Teil des Alten Friedhofs war der jüdischen Gemeinde Offenburgs vorbehalten. Ab 1871 wurde auf dem Areal bestattet. Unter alten Bäumen legen die verwitterten Grabsteine auf hebräisch und teilweise in lateinischer Schrift Zeugnis ab vom jüdischen Leben in der Stadt.

Los geht es um 10 Uhr an der Aussegnungshalle des Waldbachfriedhofs an der Moltkestraße. Kostenlos. Dieses Angebot gilt nicht für Gruppen. Anmeldung erforderlich unter Telefon 0781/822577 oder per E-Mail an museum@offenburg.de bis zum Vortag um 17 Uhr.

  • Mikwe: Ein herausragendes unterirdisches Baudenkmal liegt in der Glaserstraße verborgen: ein jüdisches Ritualbad (Mikwe). Die Mikwe ist an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr kostenlos geöffnet. Die Bauzeit datiert vor dem Stadtbrand von 1689, der die mittelalterliche Bebauung darüber zerstörte. Nur die Mikwe überdauerte geschützt unter der Erde. In Deutschland sind nur wenige jüdische Ritualbäder bekannt, die vor dem 18. Jahrhundert errichtet wurden.

Vom Bad zum Brunnen

Die Offenburger Mikwe zeichnet sich durch eine einzigartige Bauweise aus, die immer noch Rätsel aufgibt. Als man das Gelände 1784 neu bebaute, wurde das Bad zum Brunnen umgenutzt. Der ursprüngliche Sinn geriet in Vergessenheit.

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Auf Initiative des Fördervereins Archiv, Museum und Galerie der Stadt Offenburg wurde der Gewölbekeller saniert und durch eine Ausstellung aufgewertet. Die Öffnung erfolgt in Kooperation mit dem Jugendbüro und Mehrgenerationenhaus Offenburg sowie Aufstehen gegen Rassismus, Eingang in der Glaserstraße 8 (Zugang Bäckergasse).

Um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr werden von Museumsleiterin Valerie Schoenenberg außerdem kostenlose Führungen zum Ritual in der Mikwe angeboten. Treffpunkt ist der lauschige Innenhof, der von der Bäckergasse her erreicht wird.

  • Salmen: Auch der Salmen in der Lange Straße 52 ist von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Um 11.15 Uhr startet zudem eine Führung mit Marion Herrmann-Malecha zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Offenburg und der Nutzung des Salmensaals als Synagoge. Explizit an Kinder und Jugendliche richtet sich ein Workshopangebot im Salmen in Kooperation mit dem Jüdischen Verein Kehl, bei dem zwischen 15 und 16 Uhr Fragen über die jüdische Kultur beantwortet werden.
  • Stadtführung: Interessierte sind im Rahmen des Europäischen Tags der Jüdischen Kultur auch zur kostenlosen Stadtführung „Mikwe, Salmen, Stolpersteine“ mit Marion Herrmann-Malecha eingeladen. Treffpunkt ist um 14 Uhr im Innenhof des Salmen.

Die wechselvolle Geschichte der jüdischen Bürger in Offenburg kann man auch heute noch im Stadtbild erkennen und im Rahmen dieser Stadtführung erfahren, wie die Stadt mitteilt. Um die Mikwe, das ehemalige, mehrere hundert Jahre alte jüdische Ritualbad zu besichtigen, muss man sich unter die Erde begeben. Anhand dieses einzigartigen Baudenkmals wird jüdischer Alltag im Mittelalter und der frühen Neuzeit erfahrbar. Der Salmen als ehemalige Synagoge der jüdischen Gemeinde ab 1870 und die Stolpersteine, die man an vielen Stellen in der Stadt sehen kann, fordern dazu auf, sich mit dem Schicksal der Juden in Offenburg während des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.

Dieses Angebot gilt nicht für Gruppen. Anmeldung bis Vortag um 17 Uhr per E-Mail an museum@offenburg.de oder unter Telefon 0781/822577.

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