Sparkassen-Großprojekt in den Startlöchern
Die Sparkasse Offenburg steht in den Startlöchern für den Bau ihrer 15 Millionen Euro teuren Innenstadtfiliale. Im Oktober beginnen die Arbeiten, im dritten Quartal 2016 soll der Komplex in der nördlichen Hauptstraße bezogen werden. Über 60 Mitarbeiter werden dort rund 17 000 Kunden betreuen. Clou: 1000 Schließfächer, die per Hochregalsystem zum Kunden kommen.
Zum Weihnachtsgeschäft 2018 soll das neue Einkaufszentrum in der nördlichen Innenstadt eröffnen. Doch bevor dort die Arbeiten beginnen können, ist die Sparkasse an der Reihe. Das Kreditinstitut baut in der Hauptstraße 23 und 25 für 15 Millionen Euro seine neue Innenstadtfiliale. Ist diese im Herbst 2016 fertiggestellt, kann die alte Sparkassenzentrale in der Gustav-Rée-Anlage abgerissen werden und der Bau der Einkaufsgalerie losgehen.
Robert Schuler, Direktor Organisation bei der Sparkasse, fiebert dem Projekt schon richtig entgegen. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Karl Bähr stellte er gestern im Gespräch mit dem OT das Vorhaben vor. Die Entwurfsplanung, erstellt vom Architekturbüro Partner AG aus Offenburg, steht bereits. Jetzt wolle man abwarten, wie sich heute der Gestaltungsbeirat der Stadt dazu äußert. Dann soll es an die Werkplanung gehen. »Wenn es gute Hinweise gibt, nehmen wir diese gerne noch auf«, betonte Schuler.
Natürlich sind die Pläne auch in ihrem jetzigen Status schon weit gereift. So soll das Gebäude Hauptstraße 25 im Herbst komplett abgerissen werden und dort ab Frühjahr 2015 ein Neubau entstehen. Zur neuen Sparkassenfiliale wird auch die benachbarte Hauptstraße 23 gehören. Die denkmalgeschützte ehemalige Kommandatur, von 1945 bis 1952 übrigens schon mal für einige Jahre als Bankhaus genutzt, soll dann ein richtiges Schmuckstück werden. »Es soll aufgehübscht werden und mit dem Neubau gut harmonieren«, erklärte Schuler.
Direkt ins Parkhaus
In den neuen Sparkassenkomplex sollen nach der Fertigstellung der Privatkundenbereich, Immobiliencenter, Baufinanzierung, SV-Versicherungen und Landesbausparkasse einziehen. Da zusätzlich auch der Vermögensanlagebereich, der derzeit in der Zentrale in der Bertha-von-Suttner-Straße beheimatet ist, in die Hauptstraße verlagert werden soll, sieht der stellvertretende Vorstandsvorsitzende den Innenstadtstandort sogar »gestärkt«.
Zwei Eingänge werden künftig von der Hauptstraße in die Sparkassenfiliale führen. Über den 24 Stunden geöffneten SB-Bereich gelangen die Kunden zudem Tag und Nacht ins Einkaufsquartier. Außerdem führt ein eigener Aufgang von der Tiefgarage direkt in das Sparkassengebäude. Dieser ermöglicht sowohl den Zugang zur Sparkasse als auch zum Sparkassenzentrum. »Ich rechne damit, dass dies der Hauptzugang von der Tiefgarage zum Einkaufsquartier wird«, prognostizierte Bähr.
Die Sparkasse sieht sich angesichts von rund 17 000 Kunden, die von der Innenstadtfiliale betreut werden, als Frequenzbringer fürs neue Einkaufszentrum. Andersherum rechnet Bähr auch damit, dass die Sparkasse von den Besuchern des Einkaufstempels profitiert.
Bei der Planung der Innenstadtfiliale habe man großen Wert auf das Thema Barrierefreiheit gelegt, informierte Projektleiter Robert Schuler. So komme man durch alle Türen bequem mit dem Rollstuhl durch, außerdem gebe es zwei Aufzüge. Um den Höhenunterschied zwischen denkmalgeschütztem Gebäude und Neubau von 50 Zentimetern zu überbrücken, gebe es im kurzen Abstand zwei Haltepunkte des Aufzugs. Großzügig und diskret wolle man zudem die Beratungsbereiche gestalten. Aus Wertschätzung dem Kunden gegenüber soll es ausschließlich Beratungsräume geben, die nicht zugleich Arbeitsräume sind, erläuterte Schuler.
Moderne Schließfächer
Clou der Planung ist ein hochmodernes Schließfachsystem, bei dem der Kunde sein Schließfach anwählen kann, das dann wie bei einem Hochregallager zu ihm »fährt«. Bislang heißt es für die Kunden noch mit dem Schlüssel in den Keller gehen.