Offenburg
Kleiner Anbau an die Halle
Klaus Krüger
15. November 2011
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300 000 Euro kostet der zweigeschossige Erweiterungsbau an die Schulturnhalle in Langhurst. Der Gemeinderat segnete am Mittwoch den Entwurf dazu ab.
Schutterwald. Einstimmig beschloss der Gemeinderat am Mittwoch, die Schulsporthalle Langhurst um einen eingeschossigen Anbau an der Südseite zu erweitern. Der Anbau ist unterkellert. Beide Geschosse dienen als Materiallager.
Bauamtsleiter Bruno Hahn legte den Entwurf zum Umbau vor und sagte, man wolle damit mehr Platz schaffen und den Vereinen entgegenkommen. Vor allem die Flure sollen wieder frei werden. Und der ehemalige Luftschutzbunker könnte damit auch besser aufgeräumt sein. Die Vereine seien mit dem Entwurf einverstanden.
Wand weg
Im heutigen Geräteraum kann die Wand teilweise entfernt – und in eine kleine Küche umgewandelt werden. Der Schulgeräteraum könne bei Veranstaltungen leergeräumt werden. Die Veranstalter müssen allerdings alles für die Veranstaltung mitbringen, in der Küche gebe es nur eine kleine Spüle.
Der Anbau soll mit der Halle durch Tore und Türen verbunden sein. Für kleinere Veranstaltungen werden zehn Tische und 100 Stühle angeschafft.
Bei den Terminen mit der Vereinen habe man auch den Umbau zu einer Mehrzweckhalle als große Lösung diskutiert – die sei auf viel Zustimmung gestoßen, so Hahn. Allerdings werde die zu teuer werden und wohl an den Einnsprüchen der Nachbarn scheitern. Das hätten die Vereine auch eingesehen. Hahn: »Man hat lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.« Die kleine Lösung kostet 300 000 Euro, die im Haushalt 2012 eingestellt werden sollen. Bürgermeister Martin Holschuh lobte den »guten Entwurf«.
Nichts für Langhurst
Rolf-Heinz Herrmann (CDU) sagte, die große Lösung sei nichts für Langhurst. Der Platz außerhalb sei begrenzt, vor allem als Parkfläche. Außerdem sei das eine Belastung für die Anwohner. In Langhurst reiche eine Schulturnhalle, die Mehrzweckhalle stehe in Schutterwald. Herrmann: »Die Lösung ist für mich nicht so klein.« Bei den 300 000 Euro sollte es bleiben.
Versteckte Kosten gebe es auch nicht, erfuhr Hans-Martin Rotert (NÖB) von Hahn. Der Anbau sei hochwertig. Mit 300 000 Euro komme man hin.
Von einer sinnvollen Lösung sprach Manfred Lang (NÖB) – allerdings seien 300 000 Euro auch ein »großer Batzen«, zumal nur jeweils 63 Quadratmeter auf zwei Geschossen geschaffen würden.
Auch Ralf Beathalter (FWU) bezeichnete die Kosten für die kleine Lösung als recht hoch. Er fragte, wie es denn versicherungstechnisch aussehe, wenn etwa eine mitgebrachte Friteuse einen Brand verursache. Dann könne die Versicherung argumentieren, dass es eigentlich eine Schulturnhalle sei – wieso es dann eine Veranstaltung für Vereine gegeben habe.
Hahn gab zu: »Wir bewegen uns in einer Grauzone.« Es gebe drei bis fünf solcher größerer Veranstaltungen im Jahr, mit ausgewiesenen Rettungswegen – aber sicherlich würde es Streit mit dem Versicherer geben. Hahn: »Wenn ich die Grauzone nicht akzeptiere, müsste ich alle anderen Veranstaltungen verbieten. Auch in der Mörburghalle.«
Bürgermeister wandte ein, dass die Vereine ja eine Haftpflichtversicherung hätten.
Ganz so dramatisch sah das Volker Schillinger (FWU) nicht: »Alle Veranstaltungen sind mit der Feuerwehr abgesprochen. Die Feuerwehr ist auch immer dabei.« Er erinnerte an die maroden Fenster, die dringend saniert gehörten. Unterstützung kam von Rudi Glatt (SPD): »Wir putzen viel Energie raus.« Antwort Bürgermeister Holschuh: »Die Wünsche sind vielfältig.«
Ob es denn noch eine andere Nutzung für den Anbau geben könne – etwa mit kleinen Veranstaltungen, wollte Gundolf Kühne (FWU) wissen. Und ob der Raum geheizt sei.
Nein, antwortete Bruno Hahn. Der Erdgeschoss-Anbau sei auf 15 Grad temperiert. Anderen Veranstaltungen erteilte er eine Absage: »Da machen wir ein Fass auf.«