Offenburg
Glimmende Zigarette setzt Sofa in Brand
Burkhard Ritter
22. January 2002
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Eine 77-jährige Rentnerin kam bei einem Wohnungsbrand gestern Vormittag ums Leben. Als die Feuerwehr eintraf, lag sie tot auf ihrem brennenden Sofa. Die Polizei vermutet, dass eine Zigarette das Feuer ausgelöst hat.
Offenburg. Bei Hausmeister Adolf Oman klingelte kurz nach 10 Uhr das Telefon. Eine Mieterin des Achtfamilienhauses in der Moltkestraße 48 erzählte ihm aufgeregt, im dritten Stock komme Rauch aus den Fenstern. Sie habe an der Wohnungstür geklingelt, erfolglos.
Als Oman um 10.30 Uhr in der Moltkestraße eintraf, waren bereits die Feuerwehr mit fünf Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften sowie die Polizei und der Notarzt vor Ort.
Die Feuerwehr sperrte die Moltkestraße für den Verkehr an der Kreuzung Weingartenstraße. Die Mieter in den benachbarten Wohnungen wurden vorsichtshalber evakuiert. Durch Atemschutzmasken geschützt, verschafften sich Wehrmänner durch die Tür und mittels einer Tretleiter Eintritt zur Wohnung.
Schrecklicher Anblick
»Den Männern bot sich ein schrecklicher Anblick«, erzählte Wolfgang Schreiber, Pressesprecher der Feuerwehr. In dickem, schwarzen Qualm lag die verkohlte Leiche einer Frau auf einem noch brennenden Sofa im Wohnzimmer.
Das Feuer ließ sich schnell löschen, da es nicht auf ande re Einrichtungsgegenstände übergegriffen hatte. Ein Überdrucklüfter transportierte den Qualm aus der Wohnung.
Nach einstündigem Einsatz der Feuerwehr konnte die Kriminalpolizei die Wohnung betreten und nach der Brandursache forschen. Erst nach abgeschlossenen Ermittlungen wurde die Leiche geborgen und später obduziert.
»Die Brandursache ist noch nicht geklärt«, erklärte die Kriminalpolizei gegenüber dem OFFENBURGER TAGEBLATT. Sie gehe davon aus, dass das Feuer durch eine brennende Zigarette ausgelöst worden sei. Qualm und Löschwasser verursachten einen Schaden von rund 50 000 Euro.
»Ein Rauchmelder hätte die Frau vielleicht gerettet«, bedauert Schreiber. 600 Menschen kämen jährlich durch die Folgen der giftigen Rauchgase um. Das ließe sich durch die elektrischen Spürnasen vermeiden.
Die Mitbewohner des Hauses kannten die Frau kaum. Eine Nachbarin: »Man hat sich halt mal flüchtig gesehen.« Oman ist betroffen: »Sie lebte gut 30 Jahre in der Wohnung.«