Gitarrenverein Nordrach bot ein musikalisches Feuerwerk
Der Gitarrenverein Nordrach feierte am ersten Novemberwochenende sein 50-jähriges Bestehen mit zwei Konzertabenden, die die erwartungsvollen Besucher begeisterten. Beide Veranstaltungen waren ausverkauft.
Foyer, Hallenraum und die Bühne waren mit Blumen und vielerlei Accessoires festlich geschmückt. Mitglieder der Trachtenkapelle Nordrach und weitere freiwillige Helfer versorgten die Gäste dank des Handy-Bestellsystems in Windeseile mit Getränken und kleinen Speisen.
Die Bühne konnte die 52 Frauen und Männer des Gitarrenvereins kaum fassen, die musikalisch durch 50 Jahre Musik- und Vereinsgeschichte führten. Die Aktiven präsentierten eine bunte Mischung aus Liedern verschiedener Musikrichtungen. Auch die Entwicklung des Vereins wurde aufgezeigt.
Hits und Oldies
Aktuelle Hits und Oldies aus den vergangenen Jahrzehnten wurden mit Akustikgitarre, E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keybord gekonnt vorgetragen. Eine perfekte Ton- und Lichttechnik setzte alle ins rechte Licht. Zu jedem Lied hatten zahlreiche Mitglieder auch passende und sehr originelle Video-Filmchen gedreht, die auf einer Leinwand zu sehen waren und oft für viel Heiterkeit sorgten.
Die Akteure auf der Bühne passten ihr Äußeres ständig dem Inhalt der Lieder an. Anja Neumaier, Sonja Nieke und Stefanie Nock übernahmen abwechselnd die Moderation.
Jasmin Huber, die Vorsitzende des Gitarrenvereins, skizzierte die Anfänge des Vereins. Es habe damit begonnen, dass Hans-Georg Kluckert im Jahr 1974 einigen Schülerinnen Gitarrenunterricht erteilt habe. Günter Doll und danach Maria Oehler hatten zunächst diese Gruppe geleitet, die sich sehr schnell vergrößerte. Im Jahre 1982 habe Hans-Georg Kluckert die Leitung übernommen und sei 27 Jahre lang Dirigent und Vorsitzender des 1984 gegründeten Vereins gewesen, bis zu seinem Tod im Jahre 2009. Seither liege die musikalische Leitung in den Händen von Stefanie Nock.
Stefanie Nock führte den Erfolg des Vereins auf fünf Punkte zurück: Live in Concert, Kirche, Ausflug, Soli und Zugaben. Entlang dieser Punkte war auch das Konzertprogramm aufgebaut.
Im ersten Teil „Konzerte“ erfuhren die Besucher, wo sich der Verein überall präsentiert hat, und sang dazu „Ehrenwort“, „Westerland“ und „Sleeping in my car“. Zum Lied „Piraten wie wir“ erhielt der Verein noch Verstärkung. Auf der Vorbühne sangen und musizierten 15 Frauen, Männer und Jugendliche mit, die derzeit an der Gitarre von Mia Sophie Nock ausgebildet werden.
Den zweiten Konzertteil „Kirche“ moderierte Anja Neumaier. „Wir können auch anders, wenn wir Gottesdienste musikalisch umrahmen, bei Hochzeiten und Beerdigungen singen“. Besonders wichtig sind dem Verein die Benefizkonzerte. So gingen 5000 Euro an das ehemalige afrikanische Waisenhaus des kleinen Naba aus Bollenbach. „The Loner“, „Wozu sind Kriege da“, „In diesem Moment“ und „Neue Brücken“ waren dazu die passenden Lieder.
Gesellige Ausflüge
Nach der Pause nahm der Verein die Besucher zu seinen Ausflügen mit. Anja Neumaier und Sonja Nieke beschrieben humorvoll, wie heiter und lustig die Ausflüge ablaufen würden und verrieten auch manche Peinlichkeit. Dazu sang der Verein ein Ausflugsmedley.
Eine große Stärke des Gitarrenvereins sind auch die zahlreichen Solisten, die das Programm auflockern und bereichern. Den Solisten war somit der vierte Teil vorbehalten. Sonja Nieke nannte diese Solisten „ganz besondere Perlen des Vereins“. Claudia Lehmann und Anja Neumaier sangen sehr berührend „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer, der diese emotionale Ballade seiner verstorbenen Frau gewidmet hat. Ralf Müller sang anschließend das Antikriegslied „Brothers in Arms“.
Der letzte Konzertteil war, wie könnte es auch anders sein, den „Zugaben“ gewidmet. Bei „Live is life“ forderte Stefanie Nock das Publikum auch zum Mitsingen auf.
Zum Stück „Let's twist again“ legten die Profitänzer Diana und Jürgen Bruder einen perfekten Twist auf die Bühne. Das Programm beendete der Gitarrenverein mit „YMCA“.
Das musikalische Feuerwerk dauerte dreieinhalb Stunden. Mit zwei Zugaben endete ein berührender und begeisternder Konzertabend. Das Publikum erhob sich von den Plätzen und honorierte die Leistung des Gitarrenvereins mit langanhaltendem, tosendem Applaus.
Mit gereimten Worten dankten Jasmin Huber, Ulrike Pfundstein, Claudia Lehmann, Sofia Fehrenbacher, Ann-Kathrin Himmelsbach und Daniela Manz ihrer „Kapellmeisterin“ Stefanie Nock. Sie sei seit 35 Jahren Mitglied im Verein, neun Jahre 2. Vorsitzende gewesen und seit 14 Jahren Dirigentin. Ausbildung des Nachwuchses, Konzertideen, Videofilme, Ausflüge, fast in allen Bereichen sei Stefanie Nock aktiv, „hält de ganze Lade am Laufe".
Stützen des Gitarrenvereins
Traditionell werden während des Jahreskonzerts auch Mitglieder für ihre langjährige, aktive Mitgliedschaft geehrt. Jasmin Huber fand für jede der drei Geehrten die passenden, lobenden Worte und dankte ihnen auch für ihre Leistungen im Verein. Seit zehn Jahren aktiv dabei sind Marina Zehnle, Monika Selinger und Eilina Schrempp
Für 15, 35 und 45 Jahre Mitgliedschaft gab es zwar keine Ehrung, das Engagement dieser langjährigen Stützen des Vereins ist jedoch eine Erwähnung wert: 45 Jahre: Sandra Huber. 35 Jahre: Stefanie Nock und Anita Schwarz. 15 Jahre: Christine Rauer. ⇒hv