Drei Altarbilder für Ichenheim wachgeküsst
Über 200 Jahre nach ihrer Entstehung erstrahlen die drei Altarbilder in der katholischen St. Nikolauskirche in Ichenheim wieder in neuem Glanz. Nach sechsmonatigen, aufwendigen Restaurierungsarbeiten sind sie am Sonntag in einem gut besuchten, feierlichen und fröhlichen ökumenischen Gottesdienst erstmals wieder vorgestellt und offiziell übergeben worden.
Sehr engagiert
Einen kurzen Abriss über die Entstehung der drei Bilder der Konstanzer Künstlerin Marie Ellenrieder gab Winfried Wendle, der Stiftungsrat in der katholischen Pfarrgemeinde in Ichenheim ist und sich sehr für die Restaurierung engagiert hat. Dem verantwortlichen Restaurator Bernhard Wink und seiner Mitarbeiterin Elisabeth Bereznicki hatten die beeindruckenden Kunstwerke „mit großem Arbeitsaufwand fachgerecht gereinigt, so dass sie „wieder im originalen Glanz erstrahlen, in dem Stil, in dem die Gemälde einst von Konstanzer Künstlerin geschaffen worden waren,“ Dies verdiene große Anerkennung und nun könne man die Übergabe in Freude und Dankbarkeit feiern.
Pfarrer Emerich Sumer rief in seiner Ansprache dazu auf, sich von der Strahlkraft der Bilder Madonna mit Kind, dem Bischof Nikolaus und dem großen Bild von der Auferstehung Christi, ergreifen zu lassen. Der Pfarrer zog eine Parallele zwischen den verschiedenen Schichten, die im Laufe der Jahrzehnte auf die Bilder aufgetragen worden waren und dem christlichen Glauben. So wie man bei den Bildern in die Tiefe gehen musste, um den Urrsprung freizulegen, müsse auch beim Glauben in die Tiefe gegangen werden. Die Bilder wurden von Pfarrer Sumser anschließend inzensiert, das heißt feierlich mit Weihrauch beräuchert. Während dessen las der Vorsitzende des Kirchengemeinderates der Evangelischen Emmausgemeinde, Rainer Schnebel, einige Textstellen aus der Bibel.
Ohne Kontraste
„Die Bilder sind jetzt wieder ohne scharfe Kontraste und damit zarter geworden, mehr Ellenrieder‘“, betonte der leitende Restaurator Bernhard Wink in seinen Erläuterungen über die Arbeit, für die er der Restauratorin Elisabeth Bereznicki dankte. Er erläuterte, dass die Restauratoren die Bilder dreidimensional sehen und sich während ihrer Arbeit auch viele Gedanken über den Inhalt der Bilder machen. So gebe es vielleicht einen Zusammenhang zwischen dem Bild der Madonna mit drei Mädchen zu sehen und dem Bild des heiligen Bischof Nikolaus, von dem es die Legende, dass er mit seinen Gaben drei Mädchen geholfen habe.
Unter großem Beifall dankte Pfarrer Emerich Sumser den Restauratoren und auch den vielen ehrenamtlichen Helfern, die die schwere Arbeit des Auf- und Abhängens der großen Bilder übernommen hatten. Besonders hob er das Engagement von Winfried Wendle und Thomas Hagen hervor. Im hinteren Raum der Kirche wurden auf Stellwänden Fotos von den Restaurierungsarbeiten gezeigt. Diese Fotos sind noch bis Anfang Dezember während der Öffnungszeiten der Kirche zu sehen. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst sehr einfühlsam mit Gesang von Katja Tscherter und Volker Schnebel sowie von Godehard Möller an der Orgel.
Nach dem Gottesdienst blieben die Besucher bei einem Umtrunk in der Kirche beisammen, um die Bilder zu betrachten und sich auszutauschen. Die Peru-Gruppe hatte über ein Dutzend selbst gebackene Kuchen mitgebracht, die auf Spendenbasis verkauft wurden. Der Erlös war für die Partnerschaft mit der südamerikanischen Gemeinde Recuay bestimmt. In der ganzen Erzdiözese Freiburg wurde am 3. November der Tag der Partnerschaft mit Peru gefeiert.