Offenburg
Drehleiter kommt in jeden Winkel
Taras Maygutiak
20. June 2005
Zusatzinhalte nur mit verfügbar - jetzt informieren
Freude bei der Feuerwehr Offenburg: OB Edith Schreiner übergab am Sonntag den Floriansjüngern zwei Einsatzfahrzeuge. Ganz im Mittelpunkt stand beim »Tag der offenen Tür« die neue Drehleiter mit ihrem »Knickarm« und Spezialfahrgestell.
Offenburg. Bei den meisten Offenburger Feuerwehrleuten dürfte das Herz am Sonntag höher geschlagen haben. Nach der offiziellen »In-Dienst-Stellung« ist die neue Drehleiter seit gestern für den Echteinsatz bereit. Das neue Fahrzeug steht schon einige Monate bei der Freiwilligen Feuerwehr. Es galt aber zuerst etwa 30 Wehrmänner an dem Gerät auszubilden, um eine sichere Handhabung im Einsatz zu gewährleisten.
Die Besonderheit an der neuen Drehleiter vom Typ Magirus-Iveco ist laut Pressesprecher Wolfgang Schreiber der so genannte Knickarm. Dieser verschafft den Floriansjüngern in Zukunft Vorteile bei Einsätzen an Giebeldächern sowie an Orten mit tieferem Niveau, wie zum Beispiel Gruben.
Die Leiter, die auf ein Spezialfahrgestell von MAN montiert ist, hat 630 000 Euro gekostet. »250 500 Euro hat das Land bezuschusst, und für den Rest hat die Stadt Offenburg den Geldbeutel aufgemacht«, so Schreiber weiter. Da sei der VW-Kombi, der bereits seit letzten Sommer im Dienst ist und am Wochenende ebenfalls offiziell übergeben wurde, mit 26 000 Euro Kosten vergleichsweise billig.
OB Edith Schreiner übergab am Sonntag die Fahrzeuge vor zahlreichem Publikum. Ihre Rede zur Übergabe wurde vom Spielmanns- und Fanfarenzug der Wehr musikalisch umrahmt. Schreiner zeigte sich erfreut über das rege Interesse der Bevölkerung: »Ich freue mich, dass es so ein gelungenes Ereignis wurde.« Die Notwendigkeit einer gut ausgestatteten Feuerwehr unterstrich die OB in ihrer Ansprache: »Ein professioneller Einsatz kann sicherlich durch gute Ausbildung der Leute gewährleistet werden«, aber ohne das zugehörige Gerät sei dies nicht möglich.
Nachdem die Pfarrer Hansjörg Klinger und Peter Scherhans den Fahrzeugen ihren kirchlichen Segen erteilt hatten, ernannte Schreiner zwei altgediente Kameraden zu Ehrenmitgliedern. Den Oberbrandmeistern Joseph Mayerl (78) und Ottomar Kaltenmeier (84) wurde diese seltene Ehrung zuteil. Beide waren und sind noch lange nach ihrer aktiven Dienstzeit für die Feuerwehr Offenburg engagiert.
Lob für Franz Dürmaier
Kommandant Berthold Maier nahm die Festlichkeit auch zum Anlass, Kamerad Franz Dürmaier zu danken. Dieser hat der Feuerwehr Offenburg auf eigene Kosten einen selbstprüfenden Defibrillator im Wert von 2000 Euro zur Verfügung gestellt. Dieses Gerät ermöglicht es auch medizinischen Laien, eine bessere Erste Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillständen durchzuführen.
Am »Tag der offenen Tür«, der alle zwei Jahre veranstaltet wird, konnte man sich rundum informieren. Die Wehr stellte verschiedene Themenbereiche wie zum Beispiel eine mobile Feuerlöschanlage und ihren »Gefahrengutzug« vor. Neben einem Kinderspielbereich wurde den Jüngsten vor allem mit Rundfahrten in einem Einsatzfahrzeug die Feuerwehr schmackhaft gemacht.