Serie »Neu im Gemeinderat Lahr« (6/6)

Miriam Waldmann

Stefan Angele
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17. July 2014
Treffpunkt für junge Familien: Ende Juni freute sich Miriam Waldmann über die Eröffnung des Café »Keks« der Melanchthongemeinde in der Georg-Vogel-Straße 1.

Treffpunkt für junge Familien: Ende Juni freute sich Miriam Waldmann über die Eröffnung des Café »Keks« der Melanchthongemeinde in der Georg-Vogel-Straße 1. ©Stefan Angele

Sechs neue Personen sitzen im Gemeinderat Lahr. Der Lahrer Anzeiger hat sie in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt. Zum Abschluss unserer sechsteiligen Serie ist Pfarrerin Miriam Waldmann (Grüne, 2544 Stimmen) an der Reihe.

34 Jahre jung, evangelische Pfarrerin, Grüne. Beste Voraussetzungen, um für – den redensartlich so gern bemühten – »frischen Wind« zu sorgen. Und tatsächlich hofft Miriam Waldmann darauf, etwas neuen Schwung in den Lahrer Gemeinderat zu bringen. Im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger zeigt sich die zweifache Mutter allerdings auch dessen bewusst, dass sie im Kommunalpolitischen noch unerfahren ist. »Ich möchte mir das erst anschauen, mich einarbeiten und mir ein eigenes Bild machen«, sagt die gebürtige Freiburgerin. Zunächst gehe es ihr darum, zu »lernen, lernen, lernen«. Das kommunalpolitische Engagement der jungen Pfarrerin speist sich nicht zuletzt auch aus dem Religiösen: »Gott will, dass wir uns einsetzen«, erläutert die zweifache Mutter ihren Ansatz, im Gemeinderat aktiv mitzuwirken. »Mich motiviert mein Glaube.« 

Dabei gehe es ihr allerdings keineswegs darum, den Menschen mit erhobenem Zeigefinger zu begegnen. »Moralapostel schrecken ab«, ist Waldmann überzeugt. Außerdem habe sie in der Melanchthongemeinde schon sehr viele tolle Erfahrungen mit ehrenamtlich Engagierten gemacht. »Ich wollte schon immer auch etwas machen, das außerhalb des kirchlichen Kontextes liegt.« Zu den Grünen habe sie letztlich das politische Randthema Tierschutz gebracht. »Stellung zu beziehen gegen Massentierhaltung ist eine Herzenssache.«

Sie spüre innerhalb der Gesellschaft eine Unlust auf Verzicht grassieren – »alles, immer, billiger« heiße es viel zu oft. Sie versuche, das auch vorzuleben, wovon sie redet – zu streng zu sich selbst dürfe man aber auch nicht sein: »Das hält man nicht durch.« Fleisch gebe es in ihrer Familie eher selten. Und schon allein dadurch erhalte es einen größeren Wert. Eine Idee wert wäre es Waldmann zufolge etwa, darüber nachzudenken, in den Kantinen und Mensen der Stadt nur noch Bio-Fleisch zu verarbeiten. »Es geht um den Umgang mit der Schöpfung.«

Fast alles per Fahrrad
Ein wichtiges Motto ihres politischen Selbstverständnisses ist deshalb auch die Ökologie. »Wir sind überzeugte Bahn-Fahrer«, gibt Waldmann ein konkretes Beispiel. Als Bewohnerin von Dinglingen vertrete sie natürlich – Stichwort Rheintalbahn – die Überzeugung: »Die Bahn muss an die Autobahn«. Alltägliche Besorgungen und Termine bewältige sie in der Regel mit dem Fahrrad. Ganz grundsätzlich möchte Waldmann »für Wichtiges eintreten«. Als von den Bürgern Gewählte möchte sie sich für deren Interessen starkmachen. Angst vor Auseinandersetzung habe sie nicht, im Gesellschaftlichen insgesamt wünsche sie sich allerdings oftmals »ein Mehr an Miteinander«.

Seit Waldmann Vorsitzende des Kirchengemeinderats ist, übernehme ihr Mann etwa drei Viertel der Gottesdienst- und Gemeindearbeit. Ihr einzigstes Hobby sei momentan ihre Familie, erzählt Waldmann, die in jedem Fall nur für die nächsten fünf Jahre dem Lahrer Gemeinderat angehören wird: »Danach werden wir turnusgemäß die Gemeinde wechseln.«

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