Wie sich der Tourismus in Schiltach entwickelt
Neben dem bereits etablierten Programm hat Schiltach mit der 750-Jahr-Feier und dem zehnten Stadtfest ein aufregendes Veranstaltungsjahr 2025 vor sich. Das stellte der Tourismuschef der Stadt Christian Jäckels am Ende seines Jahresrückblicks 2023 in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend im Rathaus in Aussicht. Die Vorbereitungen dazu liefen bereits auf Hochtouren. Das Festgelände wird Marktplatz und Lehwiese einschließen und eine provisorische Brücke schließt das Gerberviertel daran an. Mehrere Veranstaltungen begleiten das Jubiläumsjahr und das Fest selbst, wie beispielsweise ein Fotowettbewerb.
Außerdem informierte der Touristiker über die Stabilisierung der Zahlen seit Einbruch durch die Corona-Pandemie. Wurden 2021 gerade einmal 70 Veranstaltungen angeboten, näherte man sich 2023 mit 182 Terminen wieder den Zahlen von 2019 an. Damals gab es 241 Veranstaltungen. Auch bei den Übernachtungszahlen berichtete Jäckels von insgesamt circa 30.000 Übernachtungen und somit von einem leichten Plus von rund 530 im Vergleich zum Vorjahr, obwohl einige Gastgeber während der Pandemie ihren Bettenbetrieb ganz eingestellt hätten.
Schließung der "Sonne"
Erfreulich sei allerdings, dass einige private Gastgeber mit Ferienwohnungen im Altstadtbereich hinzugekommen seien. Dennoch verkündete Jäckels auch einen Dämpfer: Mit der Schließung des Hotels „Sonne“ rechne er in Zukunft mit weniger Übernachtungen.
Die Aufenthaltsdauer in Schiltach liege mit 3,9 Tagen insgesamt allerdings etwas über dem Schwarzwalddurchschnitt. Die meisten Gäste des Flößerstädtchens kommen aus Deutschland (71,83 Prozent) und davon 27,27 Prozent aus Baden-Württemberg und dem Umkreis von circa 200 Kilometern.
Spanier und Italiener
Doch auffallend viele Spanier und Italiener zöge es ebenso nach Schiltach. Das liege im Trend, den die allgemeine Tourismusforschung festgestellt habe. „Diese Gäste gehören zur Gruppe der Klimaflüchtlinge. Sie genießen die moderaten Temperaturen, das grüne Landschaftsbild und die fließenden Bäche im Schwarzwald,“ , so Jäckels. Er berichtete allerdings auch von wetterbedingten, kurzfristigen Stornierungen im laufenden Jahr.
Beschäftigt habe sich die Abteilung außerdem mit der Umgestaltung des Schlossbergs zur Erholungsoase. Gerade sei eine Zusage des Landesdenkmalamts für eine Baugrunduntersuchung gekommen, die noch im November anstehen würde, informierte Jäckels. Die Organisation traditioneller Märkte würde zunehmend bei der Touristinfo liegen, so auch der Schiltacher Advent, informierte er zur Aufgabenerweiterung im Verantwortungsbereich seiner Abteilung.
Gemeinsam stark
Wichtigster Kooperationspartner der Tourismusabteilung ist der Zusammenschluss einiger Kommunen zu Schwarzwald Tourismus Kinzigtal. Gemeinsam würde der Kinzigtalsteig 2025 umgesetzt werden. Der Qualitätswanderweg soll alle 13 beteiligten Kommunen verbinden. „Die Länge von 149 Kilometern in zehn Etappen bietet auch geübten Wanderern eine sportliche Herausforderung“, bewertete Jäckels die Strecke. Gemeinsam werde man sich auch auf der kommenden Tourismusmesse CMT präsentieren. Die bereits bewilligten Fördermittel lassen auch den Ausbau und die Ausstattung des Flößerpfads in greifbare Nähe rücken. Der E-Fahrradweg sei bereits realisiert und würde schon bald auf der Internetseite beworben werden, plant Jäckels.
Unterm Strich war der Abteilungschef mit einer „grundsätzlich stabilen Lage“ in Sachen Tourismus in Schiltach zufrieden.