So kam der erste Workshop auf dem Hausacher Martinshof an
Die „Martinshof Akademie“ ist gut gestartet, berichtet Michael Reimold vom Hausacher Martinshof, der erstmals einen Brennworkshop angeboten hat. Nicht nur dieser soll wiederholt werden, es seien auch weitere Workshops, etwa zum Brotbacken, geplant.
Gleich beim ersten Mal hätten sich 14 Teilnehmer gemeldet, zwei weiteren musste man wegen der Größe des Brennraums absagen, es seien aber im Verlauf des Workshops auch etliche „Neugierige“ einfach so mal vorbeigekommen. Die Resonanz sei außerordentlich gut gewesen. Schließlich werde auf den Höfen nicht nur das Brennkontingent vererbt, sondern auch das Wissen und Können dazu. „Da macht jeder seins, und kaum jemand lässt einen in die eigene Brennküche reinschauen“, so Reimold.
Gegenseitig voneinander profitieren
Dabei könne man nur voneinander profitieren, das habe sich auch hier gezeigt, es habe einen regen Austausch untereinander gegeben und der Fachmann „Bernd, der Brenner“ habe viele Fragen beantwortet. Er habe übrigens den Hauptbrand drei Mal mitgebrannt, was nicht überall üblich sei. Am Schluss wurde der Alkoholgehalt auf knapp 50 Prozent eingestellt.
„Er hat sehr fruchtig gerochen“, zeigte sich Reimold höchst zufrieden mit seinem ersten Martinshof-Williams. Verdünnt mit Quellwasser vom Prinzbachhof, wurden 80 Liter Williams Christ mit knapp 45 Prozent Alkoholgehalt gebrannt. Diese müssten nun erst einmal sechs Monate ruhen, dann werde noch „feinjustiert“. Bis dahin werde man auch Klarheit gewonnen haben, ob das fertige Produkt gefiltert werden soll oder nicht. Das Filtern sei zwar gut für die Optik, nehme aber Geschmacks- und Geruchsstoffe weg.
"Ich habe selbst viel gelernt an diesem Tag, etwa, wie man die Maische anrührt und was dabei zu beachten ist“, so Reimold. Beim Schnapsbrennen sei es ähnlich wie beim Fotografieren: Wenn das Urprodukt, die Maische, gut ist, brauche man kaum noch etwas zu korrigieren.
Diesen Samstag werden die Mirabellen geschnitten, einige umgesetzt, im Herbst oder im Frühjahr wird der erste Mirabellen-Schnaps gebrannt. „Sehr gern wieder als Workshop“, hat Reimold weitere Erfahrungswerte gesammelt und will die „Martinshof Akademie“ noch weiter ausbauen: „Uns hat das großen Spaß gemacht, weil es Leben auf den Hof bringt.“ Und man habe auch Leute aus der weiteren Nachbarschaft kennengelernt, die sich, weil öffentlich eingeladen wurde, eher getraut haben.
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