Holzfassade für Schulneubau wird 60 Prozent teurer
„Nicht schön“, kündigte Bürgermeister Wolfgang Hermann in der Gemeinderatssitzung am Montag in der Stadthalle den Tagesordnungspunkg „Vergabe der Holzfassadenarbeiten“ für den „Neubau B“ der Graf-Heinrich-Schule. Nachdem sechs Firmen die Angebotsunterlagen abgerufen haben, haben nur zwei ein Angebot abgegeben. Das einzig „Schöne“ daran: Das günstigere kam von der heimischen Zimmerei Baumann.
Aber auch das günstigste Angebot überstieg mit 238 009 Euro die Kostenberechnung des Planungsbüros Schätzler um fast 90 000 Euro oder 60 Prozent. Wilfried Klausmann vom städtischen Bauamt erläuterte die drastische Preissteigerung. Die Berechnung des Planers stamme noch von 2017, mit 15 Prozent Preissteigerung hätte man da eh rechnen müssen.
Volle Auftragsbücher
Und wenn man das Leistungsverzeichnis vergleiche mit der Fassade des im vergangenen Jahr fertiggestellten Bauteils D, so seien allein neun Positionen zwischen 20 und 50 Prozent teurer, weil das Material um einiges teurer geworden ist: „Da sind wir schon bei 70 000 Euro, die restlichen 20 000 ist das, was der Markt zurzeit hergibt.“ Volle Auftragsbücher der Baufirmen treiben nun mal die Preise in die Höhe.
Der Architekt habe zudem seit 2017 „keine Korrekturen vorgenommen“, hielt Gemeinderat Frank Schmider (CDU) fest. Der Auftrag ging jedenfalls einstimmig an die Firma Theodor Baumann zum Bruttobetrag von 238 009 Euro.
Weitere Überschreitung
Auch bei den Schlosserarbeiten musste man eine, allerdings kleinere, Überschreitung akzeptieren. Elf Firmen hatten die Unterlagen abgerufen, sechs haben ein Angebot abgegeben, fünf konnten gewertet werden. Günstigste Bieterin ist die Firma Metallbau Armbruster in Oberwolfach mit 78 725 Euro.
Das Planungsbüro Schätzler hatte ursprünglich 72 725 Euro berechnet. Auch hier hätte man wohl mit einer Teuerungsrate von 15 Prozent für die drei Jahre rechnen m üssen – die Überschreitung von 6100 Euro entspricht nur 8,4 Prozent.
„Bisher hatten wir mit all unseren Großprojekten Glück, ich hoffe, dass sich das wieder einnivelliert und wir mit einer Erhöhung im maximal einstelligen Prozentbereich davonkommen“, sagte Bürgermeister Wolfgang Hermann.