Gutach jubelt: „Wir sind Weltmeisterinnen“
Die Gutacher haben ihren beiden Weltmeisterinnen den roten Teppich ausgerollt und empfingen sie am Freitagabend mit tosendem Applaus: Im vierten Anlauf haben die Kunstradsportlerinnen Caroline Wurth und Sophie-Marie Wöhrle ihre Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Gent (Belgien) geholt (wir berichteten). Die ganze Gemeinde war eingeladen, die Weltmeisterinnen zu feiern, und viele, viele kamen. Dass diese Feier gerade am 11. 11. stattfand, hatte einen Grund: Die beiden Sportlerinnen starteten 2011 erstmals gemeinsam und haben elf Jahre später „mit einer grandiosen Kür das ersehnte Gold geholt“, erklärte Bürgermeister Siegfried Eckert.
Schon 2013 radelten sich die beiden auf Treppchen der Deutschen Meisterschaft und haben sich seither kontinuierlich gesteigert, verriet der RSV-Vorsitzende Martin Geiler. 2015 wurden sie Deutsche Meisterinnen und Europameisterinnen der Junioren – und nun die Krönung: der WM-Titel. „So ein Erfolg kommt ja nicht von selbst“, dankte Geiler auch dem Team, den Trainerinnen, der Gemeinde und den Sponsoren. Der RSV Gutach sei auch mit weiteren jungen Kunstradsportlern seit 2007 ununterbrochen bei den Deutschen Meisterschaften dabei.
Grandiose Kür
„Ein Moment für die Ewigkeit“ wertete der Bürgermeister die grandiose Kür, die zum Abschluss der Feier in der Gutacher Festhalle auf Großleinwand zu sehen war. Voraussetzung für so eine Bilderbuchkarriere seien intensive Trainingsarbeit, gesunde Lebensweise und große Disziplin. Als Anerkennung der sportlichen Leistung überreichte Siegfried Eckert auch im Namen des Gemeinderats je 500 Euro an die beiden Weltmeisterinnen und an den Verein. Den Trainerinnen Ramona Szabo und Martina Geiler dankte er mit Blumen.
Immer wieder brandete Beifall auf in der Halle, auch, als Vereinssprecher Jürgen Prescher seine Bewunderung ausdrückte und Gutach als „Weltmeisterinnengemeinde“ bezeichnete. Es sei in diesem Jahr eine besonders lange Saison gewesen und eine besondere Leistung, so lange auf Spitzenniveau zu fahren, betonte Jennifer Schweizer vom Badischen Radpsortverband.
Bester Abschluss der Karriere
„Wir haben so viel erlebt, eine tolle Unterstützung von allen Seiten und einen super Zusammenhalt im Dorf“, strahlten die beiden und kündigten das Ende ihrer Karriere an. „Einen besseren Abschluss kann es nicht geben, nun haben private Dinge und der Job Vorrang“.
Für die German Masters am 17. Juni in Gutach kündigten sie eine große Abschiedsfeier an. „Ich weiß gar nicht, warum ich heule, ich bin sehr glücklich mit dieser Entscheidung“, entschuldigte Sophie-Marie Wöhrle ihre Tränen. Sie möchte übrigens nächstes Jahr ihren A-Schein als Trainerin machen und den Gutacher Nachwuchs weitertrainieren. Möglicherweise lässt sich dieser Gutacher Erfolg ja irgendwann einmal wiederholen.