Eine gute Nachricht überbrachte Bürgermeister Wolfgang Hermann in der Gemeinderatssitzung am Montag: Die UGG (Unsere Grüne Glasfaser) ist bereit, das Stadtgebiet und die angrenzenden Siedlungen in den Tälern mit Glasfaser auszubauen. Wenn die Breitband Ortenau die Außenbereiche, die weniger als 100 MB pro Sekunde zur Verfügung haben, ausbaut, hätte man sonst befürchten müssen, dass die Täler ein wesentlich besseres Internet hätten als das Stadtgebiet, in dem noch weitgehend Kupfer liegt.

Jörg Ellerbrok und Andreas Kindsvater von der UGG stellte das Projekt vor. Er geht von drei Monaten Planungs- und neun Monate Bauphase aus, „möglicherweise verzögert um einen Winterfaktor“. „Wenn Sie sich heute dazu entschließen, könnten Sie im Herbst 2023 komplett ausgebaut sein“, so Ellerbrok. Man brauche die Unterstützung der Gemeinde für die zentrale Installation des „Pop“, einer Zentrale, von der aus die Gebiete angeschlossen werden.

Bisher nur ein Provider im Boot

Wer sich für den Provider 02 entscheidet (mit weiteren Providern sei man im Gespräch) bezahlt in der Erschließungsphase 130 Euro (Stand September 2021). Der Anschluss sei auch mit einem anderen Provider möglich, die Kosten lägen dann vor der Angebotsphase bei 637 Euro für die ersten zehn Meter und 178,50 Euro für alle weiteren fünf Meter, danach kämen weitere 892,50 Euro für die zusätzlich anfallenden Baukosten hinzu.

„Das ist eigentlich so, wie wir uns das gedacht haben“, kommentierte Bürgermeister Wolfgang Hermann und betonte: „Wir haben ein Interesse daran, dass soweit wie möglich eigenwirtschaftlich ausgebaut wird.“ Die Grobplanung sieht die Erschließung nicht nur im gesamten Stadtgebiet vor, sondern auch in Einbach bis ins Dörfle, an den Hechtsberg und in den Hauserbach und den Breitenbach hinein.
Entscheidung am 9. Mai

Man müsse mit der Breitband Ortenau KG noch genau absprechen, wo die Grenzen zur Wirtschaftlichkeit verlaufen. Was nicht wirtschaftlich ausgebaut werden kann, wird über die Breitband Ortenau mit den Bundes- und Landeszuschüssen erfolgen.

Mit UGG so weit wie möglich

Die Breitband Ortenau (BOKG) habe einen anderen Zeitplan, das daure in den Außenbereichen drei bis vier Jahre, erläuterte Wolfgang Hermann. Die UGG werde deutlich vorher dran sein. Er hoffe deshalb, dass die UGG so weit wie nur möglich in die Außenbereiche vordringt. Die BOKG werde dann dort aufsetzen, wo die UGG aufgehört hat. Der Projektablauf werde gemeinsam koordiniert, versprach Kindsvater.

Die Absichtserklärung der Stadt Hausach sei noch kein unterschriebener Vertrag, sondern lediglich der Start, dass man in die Feinplanung gehen könne. Die Schulen sind bei der BOKG bereits mit der Ausbaustufe eins für dieses Jahr vorgesehen. Kämmerer Werner Gisler wollte wissen, ob dies nun auch bereits die UGG übernehmen würde. Auch das würden die Gespräche mit der BOKG ergeben, so Kindsvater.

Die Unterlagen gehen nun allen Gemeinderäten zu, die Absichtserklärung soll in der Gemeinderatssitzung am 9. Mai beschlossen werden. „Das vor der Tunnelsperrung abgeschlossen zu haben, wäre richtig toll“, hofft der Bürgermeister.