Geballtes Infopaket zum Museumstag in Hausach
Zum Internationalen Museumstag gab es am Sonntag in Hausach ein geballtes Angebot an geöffneter Geschichte. Wer sich beeilte, konnte sich am besonderen Aktionstag bei allen Angeboten einen Einblick verschaffen.
Online-Cloud vorgestellt
Die Macher um Museumskurator Udo Prange haben sich der Stadtgeschichte verschrieben. Sie stellten im Museum im Herrenhaus ihre Arbeit vor. "Wir wollen die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, wie es hier läuft", erklärte Prange, weshalb der Schwerpunkt dieser Sonderöffnung auf der Arbeit im Hintergrund lag. Eins stellte der Kurator deutlich fest: "Nicht Wikipedia, sondern wir sind das Gedächtnis der Stadt." Dass ein Konzept hinter der Museumsarbeit steckt und nicht nur alte Kamellen aufgearbeitet werden, wurde in seinem fast eineinhalbstündigen Vortrag deutlich. Prange präsentierte die Online-Cloud, die für jeden zugänglich ist und die ständig vom Museumsteam mit geschichtlichen Informationen und Hintergründen gefüttert wird.
In der Schlossstraße hatte das kleine, feine Zunftarchiv geöffnet. Im Narrenmuseum informierte der Archivleiter und Blauer, Eugenio Agüera Oliver, über die Geschichte der "Husacher Fasent". Besonderes Augenmerk lag dabei auf der aktuellen Sonderausstellung über die Narrenpolizei. Aber auch die Chroniken mit alten Fotografien, Dokumenten und schriftlichen Nachweisen aus sieben Jahrzehnten sorgten für reges Interesse.
Geschichte vermitteln
"Wir haben die Geschichte von Hausach zu vermitteln, das ist unsere Aufgabe", sagte Klaus Lehmann an der Erzpoche. In dem Bergbaufreilichtmuseum gab es ebenfalls einiges zu Bestaunen und die sonnigen Temperaturen boten einen passenden Rahmen. Doch nicht lange nachdem Lehmann mit der Führung begonnen hatte, gab es einen Platzregen und die geschichtlichen Ausführungen mussten unter dem trockenen Pergoladach fortgeführt werden. In der Dorfkirche war es erneut Klaus Lehmann, der durch diese besondere, eine der ältesten Kirchen im südwestdeutschen Raum, führte.
"Happy museums. Nachhaltigkeit und Wohlbefinden", lautete das Motto des Museumstags. "Es beleuchtet insbesondere die soziale Dimension von Nachhaltigkeit und wie Museen einer sozial gerechten Zukunft und damit zum globalen Glück beitragen können", erklärte der Leiter des Kultur- und Tourismusbüros, Hartmut Märtin. Mit dem Aktionstag war dies durchaus gelungen.
Öffnungszeiten
Sonderführungen sind (außer im Zunftarchiv) nach Anmeldung im Tourismusbüro, Telefon 07831/7975, möglich.
- Museum im Herrenhaus: jeden letzten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr.
- Bergbaufreilichtmuseum Erzpoche: frei zugänglich.
- Feuerwehrmuseum: nach Anmeldung.
- Molerhiisli: nach Anmeldung.
- Dorfkirche: nach Anmeldung.
- Zunftarchiv – Narrenmuseum: jeden ersten Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr, Sonderführungen sind nach Anmeldung unter Telefon 07831/8854 möglich.