Ein Bildmotiv verbindet Haslach mit Wörth an der Isar
Haslach und die Gemeinde Wörth an der Isar haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Doch es gibt etwas, das beide verbindet: ein Bild der „Mutter vom Guten Rat“. Seit dem Sommer hat Haslach wieder sein ganz besonderes Gnadenbild, das bis vor rund 150 Jahren noch in der Haslacher Klosterkirche seinen Platz hatte und dann nach Zell gekommen war (wir berichteten).
In der Zeit des Zweiten Weltkrieges war Pfarrer Ludwig Fischl von Wörth an der Isar auf ein Bild der „Mutter vom Guten Rat“ bei einem in unmittelbarer Nähe wohnhaften Bauern gestoßen. Dieser hatte ihm nach längerem Zögern dieses Bild für die Pfarrkirche mitgegeben. Das Bild war nicht mehr im besten Zustand, wie man einer Schrift zur Geschichte dieses Bilds entnehmen kann und bedurfte einer aufwendigen Restaurierung, ähnlich wie das Haslacher Bild.
Vielbesuchter Gnadenort
Während das Haslacher Bild im Zeller Kloster so lange aufbewahrt wurde, bis es im Sommer „heimgeholt“ werden konnte, war das Bild von Wörth längst zu einem vielbesuchten Gnadenort geworden, dem wohl bedeutendsten in Deutschland „zur Mutter vom Guten Rat“.
Für das Bild, sehr ähnlich zum ursprünglichen Wallfahrtsbild im italienischen Genazzano, wurde in Wörth ein ausrangierter Altar aus dem Berchtesgadener Land erworben, der in einer Seitenkapelle aufgestellt und das Bild darin eingebunden wurde. Schnell entwickelte sich die Kirche von Wörth zu einem ganz besonderen Gnadenort, auf den längst auch große Hinweisschilder an der Autobahn Passau-München aufmerksam machen.
Ähnliche Geschichte
Der damalige Erzbischof von Regensburg, Michael Buchberger, zu dessen Diözese Wörth gehört, habe einst bei einem Besuch des Gnadenbildes am 5. September 1945 davon gesprochen, „dass von diesem Ort besonderer Segen ausgehe“. Inzwischen weiß man in Wörth davon, dass Haslach eine ähnliche Geschichte vorzuweisen hat; dass dort nach mehr als 150 Jahren ein solches Bild wieder in die Kapuzinerklosterkirche zurückgekehrt war und auch hier hatte niemand mehr etwas von der Existenz dieses Bildes gewusst. Der Pfarrherr von Wörth, Thomas Diermaier, zeigte sich jüngst ob der Information aus Haslach recht beeindruckt.
Inzwischen werden immer mehr Darstellungen dieses Bildes bekannt. Ein nur wenig bekannter Gnadenort ist die kleine Pfarrkirche von Bärenthal bei Fridingen (Donau), wo die „Mutter vom Guten Rat“ ebenfalls einen eigenen Altar hat und das Ziel vieler Pilger ist, die als Rat Suchende unterwegs sind.
Das Hauptfest der „Mutter vom Guten Rat“ wird seit 1789 am 26. April begangen und auch in Wörth an diesem Tag gefeiert. Dass Haslach und Wörth an der Isar nun seit wenigen Wochen miteinander in Verbindung stehen, das haben beide Orte der „Mutter vom Guten Rat“ zu verdanken und für die Zukunft ist ein weiterer Erfahrungsaustausch geplant.