Ortsmitte Leutesheim: safran statt grau
Die Neugestaltung der Leutesheimer Ortsmitte ist ein Schritt weiter. Am Montagabend stimmte der Ortschaftsrat der vom Büro Modus Consult vorgelegten Planung zu. Der Beschluss des Gemeinderats soll am 29. Januar folgen, informierte Ortsvorsteher Heinz Faulhaber.
Offene Dorfmitte
Die Dorfmitte soll offener, freundlicher, grüner und relativ barrierefrei für Fußgänger werden. Intensiv betrachtet wurde bei der Sitzung am Montagabend unter anderem der Einmündungsbereich zur Bodersweierer Straße. Einige Ratsmitglieder befürchteten, dass es zu Problemen mit dem Schwerlastverkehr durch eine enger werden Straßenführung kommt.
Sebastian Vöst von Modus Consult erklärte dazu in der Sitzung, dass sein Büro Schleppkurven von Gelenkbussen simuliert habe, mit dem Ergebnis, dass der Verkehrsfluss auch nach der Umbaumaßnahme noch funktionieren werde. Insofern sei die geplante Straßenführung dort im grünen Bereich.
Die Gehwege sowie die Fahrbahn in der relativ wenig befahrenen Poststraße sollen mit safranfarbenen Pflastersteinen belegt werden, beschloss der Rat am Montagabend. Ursprünglich hatten die Leutesheimer einen grauen Stein favorisiert. Sebastian Vöst und seine Kollegin Elke Gericke konnten den Rat aber von den Vorzügen des neuen Farbtons überzeugen. „Safran hat Wärme und schafft Atmosphäre im Gegensatz zu einem eher kalt wirkenden Grau“, sagten die Modus-Mitarbeiter. Allerdings wird die Baumaßnahme durch „Safran“ auch um rund 10.000 Euro teurer, weil dieser Stein einen Natursteinvorsatz hat und sandgestrahlt ist. Eine 5-Millimeter-Fuge soll dazu führen, dass die Bepflasterung Wasser aufnimmt, was für Kühlung an heißen Sommertagen sorgen kann.
Die Rathaus- und die Akazienstraße erhalten im Bereich vor der Badener Straße hingegen eine anthrazitfarbene Bepflasterung. Die farbliche Abgrenzung soll dazu führen, dass der Fußgänger bemerkt, wenn er den Gehweg verlässt und auf die Fahrbahn kommt. Die Aufmerksamkeit der Autofahrer könnte dadurch ebenfalls erhöht werden, erklärte Planer Vöst.
Wenig Gegenliebe
Durch die Umgestaltung werden Parkplätze vor dem Dorfbrunnen wegfallen. Das stieß zunächst auf wenig Gegenliebe bei einigen Anwohnern, die am Montag die Sitzung besuchten. Sebastian Vöst erklärte dazu, dass der Dorfbrunnen aktuell hinter den abgestellten Autos versteckt ist. Parkende Autos würden dem Platz regelrecht weh tun. Der Dorfbrunnen soll für den Betrachter offener und einladend wirken. Erreicht werden soll das unter anderem durch ein höhengleiches, optisches Podest, in das der Brunnen eingebettet wird. Letztendlich soll sich der Platz harmonisch und barrierefrei in die neu gestaltete Dorfmitte einfügen, hieß es in der Sitzung.
Ansprechend und freundlich soll auch der Bereich um die Kirche gestaltet werden. Die Poststraße wird im Einmündungsbereich verkehrsberuhigt. Es entsteht ein weicher Übergang von Nutzungen durch die Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger. Die Mauer zwischen Straße und Kirche entfällt. Die Bushalte-Buchten werden zurück gebaut, das Kriegerdenkmal bleibt bestehen. Staudenbeete, Bäume und Rasenflächen sollen viel Grün in die Leutesheimer Dorfmitte bringen. Ortsvorsteher Heinz Faulhaber sprach Ilona Jetschmanegg vom städtischen Tiefbauamt und dem Büro Modus Consult für ein dickes Lob aus „für eine gute Arbeit.“