Mina Ahadi spricht in Kehl

Mina Ahadi ist Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime. ©Veranstalter
Vorträge, Lesungen, Filme und Musik - das neue Veranstaltungsprogramm des Club Voltaire bietet eine ansprechende Mischung aus Literatur, musikalischen Darbietungen und aktuellen politischen Themen. Den Anfang macht am Montag die Islamkritikerin und Menschenrechtlerin Mina Ahadi.
Mina Ahadi ist Mitbegründerin und Vorsitzende des vor elf Jahren gegründeten Zentralrats der Ex-Muslime, 2017 etablierte die österreichische Aktivistin, die aus dem Iran stammt, die säkulare Flüchtlingshilfe »Atheisten helfen«.
»Die Abkehr vom Glauben ist ein Grundrecht, nach islamischer Rechtslehre aber ein Verbrechen«, sagt sie. »Diese Intoleranz dürfen wir nicht dulden.« Am Montag, 8. Oktober, hält sie im Zedernsaal einen Vortrag auf der Grundlage ihres Buches »Ich habe abgeschworen«, anschließend lädt sie zur Diskussion ein. Beginn ist um 19.30 Uhr. Ein Tag später ist Mina Ahadi noch einmal um 18 Uhr in der Aula der Hochschule Kehl zu Gast.
Eine musikalische Lesung erwartet die Gäste am Sonntag, 21. Oktober, um 17 Uhr im Salon. Der Schriftsteller Anton Tschechow und die Schauspielerin Olga Knippers lebten um die Jahrhundertwende monatelang getrennt – ihn hielt sein Gesundheitszustand auf der Krim fest, sie hatte ein Engagement an einem Moskauer Theater. Der ausgedehnte Briefwechsel der beiden erlaubt faszinierende Einblicke in eine außergewöhnliche Liebesbeziehung, in das gesellschaftliche Leben dieser Zeit und den Moskauer Alltag.
Eine von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Korrespondenz steht am Sonntag, 4. November, um 11 Uhr auf dem Programm. Der über 42 Jahre anhaltende Briefwechsel zwischen dem französischen Dichter und Freigeist Voltaire und dem deutschen Kronprinzen und späteren Königs von Preußen, Friedrich der Große, versetzt die Besucher ins 18. Jahrhundert und die Zeit der Aufklärung. »Ah, Monsieur, warum sind Sie ein Fürst?« betiteln Irene Spranger und Ines Zimmermann ihre Lesung, die sie auf Traversflöten musikalisch begleiten.
Am Montag, 19. November, wird um 19.30 Uhr im Salon der preisgekrönte Spielfilm »Die göttliche Ordnung« von Petra Volpe gezeigt. Die Schweiz war eines der letzten Länder in Europa, die das Wahlrecht für Frauen einführten. Der Film zeigt den Kampf der Frauen für die Gleichberechtigung und die Angst der Männer vor der Veränderung in der Geschichte der jungen Hausfrau Nora, die sich in den 70er Jahren langsam zu emanzipieren beginnt und damit den Dorf- und Familienfrieden ins Wanken bringt.
Einen zugleich ironischen wie liebevollen Blick auf Deutschland, die Deutschen und das diplomatische Leben wirft der ehemalige britische Konsul Michael Hall in seinem Buch »Dear Deutschland«. Am Donnerstag, 29. November, wird der Autor Kurzgeschichten aus seinem Buch zum Besten geben – auf Englisch, aber mit deutscher Übersetzung. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Am 21. Januar geht es im Salon Voltaire um das umstrittene Thema der Rettungseinsätze im Mittelmeer. Gezeigt werden ein Film der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye und Erfahrungsberichte der Offenburgerin Susanne Steuber, die schon an mehreren Einsätzen teilgenommen hat, sowie zweier Club Voltaire-Mitglieder, die sich 2018 für einen Einsatz gemeldet haben. Beleuchtet werden auch die aktuelle Situation und die Frage, wie es weitergehen soll.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.