35 Athletinnen und Athleten, darunter 25 Kinder und Jugendliche, sind am Montag, 4. April, für ihre Höchstleistungen im Sport ausgezeichnet worden. Den Sportehrenpreis für 2020 überreichte OB Toni Vetrano an Renate Damson; den Sportehrenpreis 2021 erhielt Gerd Mätz.

Renate Damson entdeckte den Judo-Sport erst im Alter von 23 Jahren und damit vergleichsweise spät für sich und ist der Kampfsportart über viele Jahre treu geblieben. 44 Jahre lang hat sie ehrenamtlich unterwiesen. In einigen Fällen lernten mehrere Generationen derselben Familie bei ihr. Die gebürtige Duisburgerin ist in den 1970er-Jahren nach Kehl gezogen und 1975 der Kehler Turnerschaft beigetreten. Diese hatte erst kurze Zeit zuvor eine eigene Judo-Abteilung eingerichtet. 1977 schloss Renate Damson ihre Ausbildung zur Judo-Übungsleiterin ab; im Jahr darauf gründete sie die sogenannte Babygruppe, in der Kinder zwischen drei und sechs Jahren Judo spielerisch erlernen konnten.

Meister-Trainerin

Über die darauffolgenden Jahre brachte der Verein eine Reihe badischer, südbadischer und deutscher Meister im Judo hervor. „An diesen Erfolgen hat Ihre jahrzehntelange Arbeit zweifelsfrei großen Anteil“, würdigte Vetrano das ehrenamtliche Engagement Renate Damsons.

1981 legte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Erwin Damson (ebenfalls ein passionierter Judoka) den ersten Dan ab. Dieser entspricht einem Meistergrad. Für ihr Engagement und ihre langjährigen Verdienste erhielt sie 1995 den zweiten Meistergrad (Dan). Nicht nur als Wettkampf-Sport, sondern auch in Selbstverteidigungskursen an Kehler Schulen und in Frauengruppen hat Renate Damson Judo unterrichtet. Für ihre Verdienste in der Kehler Turnerschaft zeichnete OB Toni Vetrano sie mit dem Sportehrenpreis 2020 aus. Da die Vergabe des Sportehrenpreises im vergangenen Jahr coronabedingt pausieren musste, wurde die Auszeichnung in diesem Jahr nachgeholt.

Der Sportehrenpreis 2021 ging an Gerd Mätz. In mehr als 40 Jahren Mitgliedschaft im Aero-Club hat er „dessen Entwicklung immer wieder an verantwortlicher Stelle maßgeblich mitgestaltet“, berichtete der OB in seiner Laudatio. Seit Mai 1981 ist Gerd Mätz aktives Vereinsmitglied. Nach zehn Jahren begann er bereits, junge Menschen zu Segelfliegern auszubilden. Von 1993 bis 2004 übernahm er den Vorsitz des Aero-Clubs.

„Dank Ihnen konnte der Verein seinen Flugzeugpark sowie seine Gelände- und Gebäudeinfrastruktur ausbauen“, sagte Vetrano. Zehn Jahre lang betreute er als Kassierer die Finanzen des Vereins und half dem Aero-Club in dieser Rolle durch finanziell phasenweise schwierige Zeiten. „Wie bei allen Ihren Tätigkeiten beim Aero-Club haben Sie dabei große Genauigkeit und großes Pflichtgefühl an den Tag gelegt“, attestierte ihm der OB.

Seit 2007 besitzt Gerd Mätz die Berechtigung, das Fliegen in Leichtflugzeugen zu lehren, seit 2012 ist er zusätzlich Fluglehrer für Motorflugzeuge. „Menschen wie Sie sind der Grund, dass das Vereinsleben in Kehl in dieser Form funktionieren kann“, lobte OB Toni Vetrano den langjährigen und unermüdlichen Einsatz von Gerd Mätz. Da der passionierte Segelflieger nicht zur Ehrung erscheinen konnte, überreichte der Rathauschef den Sportehrenpreis 2021 stellvertretend an die Vereinsmitglieder Dominik Durban und Robin Kersic.

„Identitätsstiftend“

Welche wichtigen Funktionen Sport in einer Stadt übernimmt, führte der Fachbereichsleiter für Bildung, Soziales und Kultur, Patrik Hauns, zu Beginn der Veranstaltung aus. Neben der zentralen Bedeutung für die physische und psychische Gesundheit sei Sport auch identitätsstiftend, persönlichkeitsbildend, demokratiefördernd und ein interkultureller Türöffner für soziale Integration. An die für ihre Höchstleistungen ausgezeichneten Sportler gerichtet, sagte er: „Diese Ehrung ist nicht nur eine Anerkennung, sondern auch ein Dank dafür, dass Sie unsere Stadt würdig vertreten.“

Während der Verleihung zeigten die beiden Nachwuchsturner Nico Schmälzle und Philip Wolf von der TG Hanauerland beeindruckende Bodenturnübungen. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Robin Kersic am Klavier. Moderiert wurde die Veranstaltung von Wolfgang Maelger.