Ottenhöfen im Schwarzwald

Zwei Säulen der Dorfgemeinschaft in Ottenhöfen geehrt

Berthold Gallinat
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16. January 2025
Bürgermeister Hans-Jürgen Decker (rechts) überreichte beim Ottenhöfener Neujahrsempfang Karin Spiegel die Bürgerehrennadel und Udo Kimmig die Landesehrennadel.

Bürgermeister Hans-Jürgen Decker (rechts) überreichte beim Ottenhöfener Neujahrsempfang Karin Spiegel die Bürgerehrennadel und Udo Kimmig die Landesehrennadel. ©Berthold Gallinat

Karin Spiegel und Udo Kimmig erhalten beim Neujahrsempfang in Ottenhöfen besondere Auszeichnungen für riesiges Engagement. Bürgermeister Decker betont die Bedeutung des Gemeinsinns.

Gemeinsinn hat Bürgermeister Hans-Jürgen Decker beim Neujahrsempfang in Ottenhöfen am Dienstag in der Schwarzwaldhalle in unruhiger Zeit als besonders wichtig erachtet. Udo Kimmig hat am Abend die Landesehrennadel, Karin Spiegel die Bürgerehrennadel erhalten.

Anhand eines Zitats von Saint-Exupery machte Decker in seiner Ansprache deutlich: „Wenn wir hier in Ottenhöfen, in unserem Mühlendorf, etwas bewegen und verbessern wollen, um damit Gemeinschaft und Lebensqualität zu stärken, dann müssen wir das selbst in die Hand nehmen.“

Decker sah für den Gemeinsinn im Ort die Arbeit der Vereine als unschätzbar, aber genauso auch das bürgerschaftliche Engagement jedes einzelnen. In Vereinen würde jungen Menschen Toleranz, Integrität und Sozialkompetenz vorgelebt und vermittelt. Vereinsveranstaltungen sowie Großveranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt und das Dorfbrunnenfest seien Belege für eine gelingende Dorfgemeinschaft.

Projekte auf dem Weg

Kommunalpolitisch sprach Decker die Erweiterung des Kindergartens St. Bernhard, die Breitbandversorgung und den letzten Abschnitt des Radwegs von Furschenbach nach Ottenhöfen an, diese Projekte seien auf dem Weg und sollen 2025 zum Abschluss kommen. Zusätzlich stünden 2025 die Sanierung des Kunstrasenplatzes im Hasenwald, die Generalsanierung der Simmersbachstraße, Digitalisierung, Schulsanierung, Klimaschutzmaßnahmen und die touristische Attraktivität Ottenhöfens auf der Agenda. „Dies alles gelingt nur, wenn wir zusammenarbeiten und wenn es die entsprechende Förderung durch Bund und Land gibt.“ Decker empfahl den Heimatbrief, der inzwischen nur noch digital erscheint und im Internet über das Dorfgeschehen der vergangenen Jahre Auskunft gibt.

Pfarrer Georg Schmitt sprach für die katholische und evangelische Kirchengemeinde. Eine einzige Antwort, um die Menschen zu erreichen, gebe es nicht, stattdessen seien viele kleine Schritte und Bemühungen nötig. Der Glaube an Gott sei dabei lebensbejahender Begleiter und könne zu wirklichem Glück verhelfen.

Für die Jugend

„Karin Spiegel hat sich über Jahrzehnte für den Sport, insbesondere in der Jugendarbeit engagiert“, sagte Decker über die engagierte Ottenhöfenerin. Er erinnerte an die Gründung der FCO-Damenmannschaft und das Engagement als Betreuerin, Trainerin und stellvertretende Jugendleiterin. Weitere Initiative Spiegels war 2011 der Dorfbrunnenfestlauf, der über die Jahre 25.000 Euro für die Jugendarbeit der Ottenhöfener Vereine erbrachte. Der Lohn war nun die Bürgerehrennadel.

Leuchtendes Beispiel

„Du bist ein leuchtendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement in unserem Ort“, stellte Decker der Laudatio für Udo Kimmig voran. Vorsitzender der Trachten- und Volkstanzgruppe seit 2004, Fachwart für Heimatpflege im Schwarzwaldverein, Gründer der Ottenhöfener Mühlen- und Brückenbaugruppe, treibende Kraft im Organisationsteam für den Weihnachtsmarkt, seit 2014 Gemeinderat, Fraktionssprecher (CDU) und zweiter stellvertretender Bürgermeister und stets aktiv Mitwirkender bei der Erneuerung mehrerer Mühlräder der historischen Mühlen Ottenhöfens sowie beim Bau der „Karl-Bohnert-Brücke“ und weiterer Brückenprojekte aus Holz, all das listete Bürgermeister Hans-Jürgen Decker auf und dankte für dessen unschätzbare Heimatpflege.

„Für diese selbstbewusste Heimatverbundenheit als Antwort auf eine Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint, ist die Ehrennadel des Landes die verdiente Anerkennung“, schloss Decker.

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