Barrierefreiheit im Blick

Umbau der Bushaltestelle in Memprechtshofen erst der Anfang

Josef Budai
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30. Januar 2020

Die Bushaltestelle an der Hornisgrindestraße in Memprechtshofen am Ortsausgang Richtung Gamshurst wurde nach der Straßensanierung barrierefrei umgebaut. ©Josef Budai

Im Zuge des Radwegbaus von Memprechtshofen nach Gamshurst und der Sanierung der parallel verlaufenden Kreisstraße wurde in der Hornisgrindestraße eine Bushaltestelle barrierefrei umgebaut. Dies war der Auftakt für weitere Haltestellen in Rheinau und im Kreisgebiet.

Wie Ortsvorsteher Andreas Pollok kürzlich beim Seniorentag mitteilt hatte, sollen allein in Memprechtshofen sechs Haltestellen barrierefrei werden. Im gesamten Stadtgebiet stünden 37 Haltestellen zum Umbau an, wie Ralf Ludwig vom städtischen Bauamt erklärt. Bei der Haltestelle in Memprechtshofen, wo es keine Haltebucht gibt, sondern der Gehweg gleichzeitig Wartebereich ist, wurde dieser entsprechend angepasst. Dazu wurden der Pflasterbelag farblich abgesetzt und helle Rillenplatten, so genannte taktile Leiteinrichtungen, verlegt. 

Durch die Rillenstruktur wird es sehbehinderten Personen ermöglicht, die Haltestelle quasi zu ertasten, etwa mit einem Blindenstock. Allerdings haben Anwohner festgestellt, dass die Platten eine Kehrseite haben: In den relativ breiten Rillen setzten sich schnell Schmutz und Splitt fest. 

Normalerweise ist der jeweilige Angrenzer dazu verpflichtet, seinen Gehweg im Winter frei zu halten und bei Glätte zu streuen. Wenn der Gehweg, wie in Memprechtshofen, aber gleichzeitig zur Bushaltestelle wird, kümmert sich der Bauhof um den Winterdienst im Haltestellenbereich, so Ralf Ludwig. 

Hintergrund der Umbauaktion ist die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes von 2013. Demnach soll die vollständige Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr bis 2022 gewährleistet werden, so Roland Gäßler, Leiter des Straßenbauamts. Für den Ortenaukreis bedeutet dies, dass alle Haltestellen an den Kreisstraßen umgebaut werden sollen. 

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183 Haltestellen

Nach Auskunft des Straßenbauamts gibt es im gesamten Ortenaukreis 183 Haltestellen entlang der Kreisstraßen, die sich grundsätzlich nach zwei Zuständigkeiten unterscheiden. Der Kreis trägt für 73 Haltestellen die alleinige Straßenbaulast. Dabei handelt es sich überwiegend um Haltestellen an freien Strecken außerhalb geschlossener Ortschaften. Die übrigen 110 liegen in den Ortsdurchfahrten. Hier besteht eine geteilte Straßenbaulast. Die Baulast für die Gehwege einschließlich der Borde trägt die Gemeinde, die Straßenbaulast für die Fahrbahn einschließlich der Busbucht und der Rinnenplatten der Landkreis. Bei den Haltestellen in geteilter Baulast handelt es sich um gemeinsame Projekte der jeweiligen Gemeinde und des Kreises. 

Für die Haltestellen, die überwiegend außerhalb von Ortschaften liegen, hat das Straßenbauamt ein Sanierungsprogramm erstellt. Darin wurden die maßgebenden Haltestellen gemäß dem Nahverkehrsplan des Tarifverbunds Ortenaukreis aufgenommen. Anhand des Ausbauzustands der Haltestellen, der Lage, insbesondere der Entfernung zu sozialen Einrichtungen sowie der Frequentierung wurden die Kriterien in einer Prioritätenliste zusammengefasst. 

In Rheinau trägt der Ortenaukreis für vier Haltestellen die alleinige Baulast: an der K 53 17 Hohbühn Süd, K 53 73 Hohbühn Abzweig, K 53 12 Maiwald und an der K 53 74 Hausgereut. Diese Haltestellen werden im Zuge von Straßensanierungen beziehungsweise beim Neubau von Radwegen barrierefrei umgebaut, da der Umbau gemäß der Prioritätenliste erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt (zum Beispiel Haltestelle Maiwald). Gründe sind hauptsächlich die Lage und geringe Frequentierung. 

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