Konzert der »kriminellen Art«

Stadthalle Freistett wird zum »Tatort«

Josef Budai
Lesezeit 3 Minuten
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29. April 2019

Christian M. Schulz und Natascha Popov begeisterten mit professionellem Theaterspiel, während die Stadtkapelle Freistett die musikalischen Ausrufezeichen bei der Uraufführung des Krimi-Theater-Konzertes »Der Tote mit der Trommel« setzte. ©Josef Budai

Mit Ovationen verabschiedete das Publikum in der Freistetter Stadthalle Schauspieler und Stadtkapelle bei der gelungenen Uraufführung eines Krimi-Theater-Konzertes. Das gab es in dieser Kombination auf einer Bühne deutschlandweit noch nie.
 

Die über 500 Besucher in der Stadthalle durften sich auf einen spannenden Mix aus professionellem Krimi-Theaterspiel und anspruchsvoller Orchestermusik freuen, ein Novum in der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte der Stadtkapelle Freistett unter der Leitung von Roland Wolf. 

Unter dem Titel »Der Tote mit der Trommel« wurde die Freistetter Stadthalle zum »Tatort«. Das Stück, speziell für diesen Abend geschrieben, stammt aus der Feder von Christian M. Schulz, Leiter des  »Freistil-Theaters« aus Freiburg und in einer Doppelrolle, als Mordopfer und Kommissar, selbst auf der Bühne aktiv. An seiner Seite spielte mit Natascha Popov ebenfalls eine professionelle Schauspielerin, die schon in Filmproduktionen und Theaterbühnen aktiv war. Abwechselnd spielten beide insgesamt fünf Rollen, wobei szenische Rückblenden in die Vergangenheit mit einflossen, auch dies »dramaturgisch« elegant gelöst.

Perfekte Abstimmung

Die Abstimmung mit dem Orchester passte perfekt, bei jedem »Schnitt« wurde eine Musiksequenz gespielt, um die 14 Szenenwechsel gekonnt zu überbrücken. Dazwischen interpretierte die Stadtkapelle mit viel Klangfülle bekannte Krimi-Melodien wie aus »Tatort«, »Derrick«, »Der dritte Mann«, »Mackie Messer« aber auch »James Bond 007« oder Klassiker wie »Miss Marple«. Musik und Schauspiel gingen fließend ineinander über, das passte und hielt die Spannung aufrecht.

Das gewagte »Experiment« aus Theaterspiel und Blasmusikorchester, mit dem Hintergrund von nur einer gemeinsamen Probe am Tag zuvor, lief wie aus einem Guss, zumal auch einige Musiker kurzzeitig in die Spielszenen mit eingebunden waren. Spannend verlief auch die Handlung der Krimigeschichte, die auf ein Musikorchester abgestimmt war: Denn der Schlagzeuger Wolfgang Engel wird während eines Konzertes vergiftet, die Ermittlungen führt Kommissar Wisser. Dieser war vor vielen Jahren auch aktiv im Orchester und kennt daher die Ehefrau Stefanie des Opfers, ebenfalls Musikerin im Orchester.

Drei Tatverdächtige

Der Kommissar findet heraus, dass es drei Tatverdächtige gibt, nämlich die Ehefrau, die schüchterne Schlagzeugerin Silke und die flotte Trompeterin und Fitnesstrainerin Katharina, alle drei hervorragend gespielt von Natascha Popov. Bei »Rückblenden« in die Vergangenheit erfuhren die Zuschauer mehr über die komplizierten Beziehungen des Mordopfers, einem recht trinkfreudigen »Frauenheld«. Turbulent wurde es bei einem Schusswechsel, bei dem auch Dirigent Roland Wolf einiges »abkriegt«. In der Pause durften die Besucher Tipps zum Täter abgeben. Nach der Pause eröffnete die Stadtkapelle mit dem Soundtrack der bekannten TV-Crime-Serie »Hawaii Five-O« und auch auf der Bühne wurde es turbulenter.

Nach spannendem Verlauf kann der Kommissar die Mörderin ermitteln, die mit vereinten Kräften und unter tatkräftiger Hilfe von Dirigent Roland Wolf dingfest gemacht werden kann. Es folgte langer Beifall für einen, mal etwas anderen, aber perfekt gelungenen Konzertabend der »kriminellen Art«, dank hervorragender Schauspieler und einem vielseitigen Blasmusik­orchester, das die musikalischen Ausrufezeichen am »Tatort-Stadthalle« setzte.

80 richtige Tipps

80 Besucher hatten den Täter entlarvt, für drei von ihnen gab es Freikarten für das Jubiläumskonzert der Stadtkapelle im nächsten Jahr. Das »Freistil-Theater« bietet den Konzertkrimi nun auch allgemein für Musikvereine an.

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