Rheinau-Freistett

Rheinau: Georg von Lipinsky stellt im Heimatmuseum aus

Hermann Kiefer
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29. October 2016
Georg von Lipinsky aus Lichtenau ist auch mit 84 Jahren ein leidenschaftlicher Maler und Grafiker.

Georg von Lipinsky aus Lichtenau ist auch mit 84 Jahren ein leidenschaftlicher Maler und Grafiker. ©Hermann Kiefer

»Kunst ist ein Spiegelbild des Menschen« – ein Beispiel dafür ist der Lichtenauer Maler Georg von Lipinski. Rund 25 seiner Ölgemälde und Aquarelle sind in einer neuen Sonderausstellung mit dem Thema »Der Rhein und die Rheinauen auf Leinwand« im Museum für Rheinschifffahrt und Heimatkunde bis Weihnachten zu sehen. 

Der Vorsitzende des Museumsvereins, Stefan Hagemeister, eröffnete am Dienstag die Ausstellung. »Alles Sichtbare ist für mich malenswert« – das zeigen die Motive, mit denen die mittelbadische Heimat festgehalten wird. Vor 84 Jahren wurde Georg von Lipinsky in Berlin geboren. Seine Vorfahren hatten das Prädikat »von« vor mehr als 350 Jahren für ihre Verdienste zu Lebzeiten des Türkenlouis verliehen bekommen. Das Kriegsende erlebte er in Pommern. 


Liebe zu Land und Leute


In Magdeburg besuchte Georg von Lipinsky die Kunstschule und ließ sich in der grafischen Fachschule in Berlin zum Lithografen ausbilden. Seine berufliche Tätigkeit führte ihn zu namhaften Verlagen. 13 Jahre lang war er selbständig tätig in der Reprotechnik und Grafik. Bei seiner weiteren beruflichen Tätigkeit in Mittelbaden bis zum Ruhestand lernte er hier die Landschaft kennen und lieben. Seit zehn Jahren wohnt er mit seiner Frau Ursula in einem historisch interessanten Gebäude von Lichtenau, in der ehemaligen »Krone«, wo einst Goethe übernachtete und der Husarenoberst Heinrich Medicus 1803 Quartier bezog und seine zweite Ehefrau  Christian Magdalene Dietrich aus Lichtenau kennenlernte. Im früheren Rathaus von Grauelsbaum hat er ein kostenloses Atelier gefunden. Dankbar ist der Maler für die großzügige Unterstützung von Ortsvorsteher Steffen Schmidt und seinem Vorgänger Rainer Klein. Das ganze Gebäude ist randvoll mit den Werken des Künstlers ausgestattet.


Zur Vernissage konnte der Künstler selbst nicht anwesend sein. Deshalb stellte die Gemälde sein langjähriger Freund Waldemar Friedmann aus Ottersweier vor, der ehemalige Oberzunftmeister der Narrenzunft »Otterschwierer Leimewängscht«, die ihn vor Jahren für seine Verdienste dort zu ihrem »Ehrenkünstler« ernannte: »Georg von Lipinsky ist ein begnadeter Maler unserer Region. Seine Aquarelle, Ölbilder, Lithographien und Kupferstiche geben ein lebendiges Zeugnis seines Schaffens. Die Menschen, regional Typisches, interessieren ihn. Unwiederbringliche Motive bewahrt er mit seiner Kunst und dokumentiert sie mit graphischer Genauigkeit: Bilder aus dem Leben der Menschen, Alltagsszenen. Sie werden in seinem zeichnerischen Können in ihrer Einmaligkeit erfasst. Ihn interessieren idyllische Winkel, Dörfer und Landschaften.« 


Für immer festgehalten


Das ist vom  Betrachten unschwer zu erkennen: Fischerboote, die Rheinfähre Drusenheim, die Staustufe Iffezheim, die Schiffswerft, der frühere Bahnhof von Helmlingen/Muckenschopf, das Freistetter Rathaus mit Kirche von der Inselstraße aus. Besonders hoch anzurechnen ist, dass er als Motive auch Kopien des früheren Marinemalers Johann Georg Siehl-Freystett ausgewählt hat wie die Kanalstraße in ihrem früheren Aussehen. »Gerade solche Ortsansichten sind für mich wichtig, dass sie nicht ins Vergessen geraten«, meint Georg von Lipinsky. 
»Kunst kommt von Können«, zeigte sich Bürgermeister Michael Welsche beeindruckt. Dabei würdigte er auch die Bemühungen des Museumsvereins, jährlich eine Sonderschau anzubieten und damit die Öffentlichkeit auf die große Bedeutung eines Museums aufmerksam zu machen.


◼ Morgen, Sonntag, ist das Museum mit seiner neuen Sonderausstellung von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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