Ottrott und Seebach: Die Partnerschaft ist lebendig
Im Sommer fiel das Partnerschaftstreffen zwischen Seebach und der elsässischen Partnergemeinde Ottrott den vorgezogenen Neuwahlen in Frankreich zum Opfer. Nun konnten die beiden seit 57 Jahren offiziell in einer Doppelverschwisterung der weltlichen und kirchlichen Gemeinden miteinander verbundenen Dörfer mit über 170 Teilnehmern das jährlich wechselseitig stattfindende Begegnungsfest in Ottrott miteinander feiern. Das teilt die Gemeinde Seebach mit.
Vor Kirche empfangen
Den Auftakt der Jumelage bildete der von der Ottrotter Musik musikalisch begleitete Empfang der Seebacher vor der Ottrotter Kirche. Angeführt wurde die Seebacher Delegation von Pater Rex mit Bürgermeister Reinhard Schmälzle, von Ratsmitgliedern der Gemeinde und Kirche sowie Vertretern der örtlichen Vereine und Organisationen mit Vereinssprecherin Angelika Schmälzle an der Spitze. Der Festgottesdienst wurde von Pater Kientz und Diakon Spielmann aus Ottrott sowie von Pater Rex aus Seebach und vom Kirchenchor Ottrott mit weiteren Kirchenverantwortlichen feierlich gestaltet.
Die Fortsetzung des Verschwisterungstreffens fand anschließend im Bereich des Ottrotter Festsaals mit einem von der Ottrotter Musik begleiteten Stehempfang statt. Die beiden Bürgermeister Claude Deybach aus Ottrott und Reinhard Schmälzle aus Seebach stellten fest, dass die Jumelage mit den vielen Begegnungen auch unter dem Jahr einem großen Familienfest gleicht.
Viele Freundschaften zwischen der Bevölkerung beider Gemeinden bestehen schon seit Beginn im Jahr 1967. Sie werden zwischenzeitlich von den nachfolgenden Generationen weitergelebt. Von Anfang an tragen zudem die zahlreichen Vereine beider Gemeinden diese Verbindung mit. Diese Situation bildet nach Überzeugung der Bürgermeister, Gemeinderäte und Vereine auch das feste Fundament der nach wie vor lebendigen Partnerschaft.
Ruinen besichtigt
Nach dem Essen machte sich die Festversammlung auf den Weg, um die Ruinen von zwei der zahlreichen berühmten Ottrotter Schlösser zu besichtigen, heißt es in der Pressemitteilung. Um die vom Einsturz bedrohten Bauwerke vor dem weiteren Zerfall zu schützen, hat sich eigens ein historisch ausgerichteter Ehrenamtsverein gegründet. Die auf dem Gebiet von Ottrott bekannten Burgen und Schlösser wurden alle zum besonderen Schutz und der Verteidigung des Klosters auf dem Odilienberg im frühen Mittelalter und teils noch davor erbaut. Profunde Historiker erklärten viele Besonderheiten und Hintergründe der Bauwerke. Eigens für die Seebacher Gäste präsentierte eine Mittelaltergruppe in historischer Kleidung mit Pferden und Ausrüstungsgegenständen das damalige Leben. Ebenso konnte mit einer historischen Armbrust geschossen werden. Auch die Fahrt in Kleinbussen durch die herrlichen Mischwälder war ein besonderes Erlebnis.
Die lebhaften Gespräche beim gemütlichen Stehumtrunk bildeten den Rahmen zur Übergabe des Seebacher Gastgeschenkes in Form einer edlen Sitzgruppe, die von Neu-Gemeinderat Stefan Huber im Design der Sitzbereiche des Nationalparks Schwarzwald gestaltet wurde. Die Besucher und Einwohner von Ottrott sollen den gemütlichen Sitzbereich zum Verweilen nutzen. Eine Beschriftung mit den Wappen der beiden Dörfer informiert dabei über die Verschwisterung von Ottrott und Seebach.
Nach einem gemütlichen Abendessen folgten Dank- und Abschiedsansprachen. Dankbar und würdigend erinnerten dabei die beiden Bürgermeister Deybach und Schmälzle an die Gründer und vielen Wegbegleiter der schon lange bestehenden Verbindung. Einen besonderen Dank im Andenken sprach man dem erst in der vergangenen Woche verstorbenen treuen Wegbegleiter Pater Marcel Ostertag aus.
Die Bürgermeister verwiesen in ihren Worten auf die Wichtigkeit der europäischen Vereinigung in Frieden und Freiheit. Gemeinsam wurde das nächste offizielle Treffen in Seebach auf den 6. Juli 2025 festgelegt.