Zum Schmutzigen Donnerstag erschienen

Närrisches »Schnitzblatt« in Sasbachwalden erschienen

Roland Spether
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09. Februar 2018
Sasbachwaldens Narrenchronist Markus Bruder (Zweiter von links) freute sich über die Veröffentlichung des neues »Schnitzblattes«.

Sasbachwaldens Narrenchronist Markus Bruder (Zweiter von links) freute sich über die Veröffentlichung des neues »Schnitzblattes«. ©Roland Spether

Rechtzeitig zur heißen Phase der Fasnacht ist in Sasbachwalden wieder das »Schnitzblatt« erschienen – für Narren der Gemeinde eine Pflichtlektüre. 

Warum »Sonja von Saschwalle« sechs »fast nackte« Männer schreiend hinterher rannten und bei einer zufällig vorbei fahrenden Polizeistreife für riesengroße Augen sorgten, können Neugierige in der neuesten Ausgabe des »Schnitzblattes« der Narrenzunft Germania unter dem Motto »Do, guck mol« schwarz auf weiß nachlesen. Dieses wurde traditionell am »Schmutzige Durschdi« veröffentlicht, ist das offizielle närrische Mitteilungsblatt und in den Fachgeschäften der Blumen-, Wein- und Fastnachtshochburg käuflich erhältlich.

Kenner der närrischen Szene wissen, dass das »Schnitzblatt« frank und frei heraus »brätscht«, was sich im ansonsten recht idyllischen und liebenswerten Dorf am Fuße der »Grinde« an wahren Narreteien  zugetragen hat. Köstlich ist die Geschichte mit Sonja auf jeden Fall, die den Polizisten auch noch einiges an Kopfzerbrechen bereitete, weil der Freund neben ihr auf dem Auto eigentlich nicht der richtige Freund war. Und die Moral von der Geschicht, Hennen muss man auch heute noch vor Füchsen »einstallen«. 

Liebevoller Spott

Das »Schnitzblatt« ist das »traditionelle, offizielle und unparteiische Mitteilungsblatt« der Narrenzunft, es wird seit 1930 nach alter Väter Sitte am »Schmutzige Durschdi« veröffentlicht. »Fasnächtliche Kritik und liebevoller Spott gehören zum närrischen Rügerecht in der alemannischen Fasent«, erklärt Markus Bruder, der seit Menschengedenken als Chronist der Narrenzunft die Geschichte der »Saschwaller Fasent« hegt und alle sagenhaften Geschichten rund um Geschehnisse mit der »hoorigen Katz« bewahrt. 

Traditionelle Wurzeln

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Die Narrenzeitung, einmal mehr im professionellen Layout und in Farbe gefertigt, spielt dabei eine zentrale Rolle, zumal es in den hiesigen Fasnachtshochburgen ein Alleinstellungsmerkmal hat und darüber hinaus eine globale Zielrichtung verfolgt: »Die Narrenzeıtung begleitet die Mitbürger unterm Jahr aufmerksam, verhindert anonymes Nebeneinanderleben, sorgt dadurch für Zusammenhalt innerhalb des Ortes und trägt dazu bei, dass Gemeinsinn und lokale Identität trotz der Globalisierung nicht aus unserer Gesellschaft verschwinden«. Übersetzt bedeutet dies, dass die Glunkerle und Germanen mit ihrem »Schnitzblatt« jene berühmte »Saschwaller Norm« verkörpern, die alemannische, bodenständige und traditionelle Wurzeln hat.

Viele heiße Storys

Trotz vieler heißer Storys und närrischen Schabernacks mit und ohne Häs legt das Redaktionsteam allerhöchsten Wert darauf, dass es sich bei den Veröffentlichungen und Bekanntgaben um die Meinung von ihr unbekannten Verfassern handelt, die ihre Texte der Zunft anonym über den Briefkasten beim alten »Milchhiesel« zuspielen. Diese veröffentlicht sie so, dass allein der Spaß an der Freud im Vordergrund stehen, niemand beleidigt wird und nur das »gebrätscht« wird, was humorvoll, witzig und so mitten aus dem wahren Leben ist. 

Ob bei einer Weihnachtsfeier die Getränke verwechselt und Glühwein statt Kaffee ausgeschenkt wurde und die Senioren eines Pflegeheims auf Touren brachte, ob zwei »Helden« das Silvester-Feuerwerk »batschnass« auf dem »Badisch Bänkel« hoch über Sasbachwalden genossen oder Schlüssel in großen Damen-Handtaschen verloren gingen,  die närrische Lektüre ist ein Muss. 

Denn nur in »Schnitzwalden« gibt es »falsches Weihwasser«  und Schulbusse, die vor der Zeit »uff Achre« fahre. Bliebe nur noch die Frage, welche Sonja es mit oder ohne Schuhe in das »Schnitzblatt« geschafft hat.

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