Lernpaten helfen Pflege-Azubis in Akademie am Klinikum Achern
Es ist 6.30 Uhr im Klinikum. Ein Patient ist für eine Operation geplant und die Pflegefachkräfte im Frühdienst bereiten ihn auf die OP vor. Mit solchen Situationen wie der Übergabe des Patienten an der „Schleuse“ an die operationstechnischen Assistenten befassten sich Auszubildende der Akademie² für Gesundheits- und Pflegeberufe am Klinikum in Achern. Dies war Teil einer besonderen Lerneinheit in Gruppen zur Planung des Pflegeprozesses. Dies taten sie mit Lernpaten, die donnerstagvormittags in der Akademie mit den Auszubildenden Unterrichtsinhalte vertiefen.
„Wir wiederholen mit den Auszubildenden den Unterrichtsstoff und unterstützen den Lernprozess“, sagt Barbara Gassert-Bürkle, die wie Johanna Schindler zu den Lernpaten gehören. Diesmal stand die Vorbereitung eines Patienten für eine OP an. Das Pflegepersonal muss in besagter Situation darauf achten, dass es zu keiner Komplikation kommt, muss das Verhalten des Patienten im Blick behalten und mit ihm über mögliche Ängste sprechen.
Die Vor- oder Nacharbeit von Unterrichtsstoff ist Aufgabe der 16 Lernpaten aus pädagogischen, pflegerischen und medizinischen Berufen. Sie wollen nach ihrer beruflichen Phase eine sinnvolle Tätigkeit wahrnehmen. Im Fokus steht dabei das Lernen in generationsübergreifenden Gruppen.
Den Paten ist es selbst überlassen, ob sie sich wie jüngst Camilla Schürer mit den internationalen Schülerinnen auch außerhalb der Akademie treffen, um Land und Leute kennenzulernen. Bei einem schönen Fest in der Alten Trotte in Lauf lernten die Gastgeber bei schönen Tänzen der jungen Frauen aus Indien auch etwas über deren Heimatland.
Die Akademie² wurde 2021 gegründet, um die Ausbildung von Fachkräften modern und attraktiv zu gestalten und ein breites Netzwerk mit Ausbildungspartnern zu schaffen. Träger der Einrichtung sind das Ortenau-Klinikum und das Paul-Gerhardt-Werk.
Deutsch gelernt
Laut Akademieleiterin Anja Bischoff-Schindler wollen bis zu 84 Auszubildende aus Deutschland, Indien, Nepal, Kamerun, Mexico oder Frankreich in der Akademie nach dreijähriger generalistischer Pflegeausbildung ein staatliches Examen absolvieren und sich dann weiter spezialisieren. Die internationalen Azubis haben in ihrem Heimatland einen Sprachkurs über das Goethe-Institut absolviert und verfügen über Deutschkenntnisse sowie qualifizierte Schulabschlüsse. Das ist die Grundvoraussetzung.
Werbung für den Pflegeberuf macht die Akademie an den allgemeinbildenden- und beruflichen Schulen, indem sie etwa Projekte anbietet wie „Grundschüler lernen Pflege“, wenn die Auszubildenden ihren Beruf vorstellen.