»Harmonie« Oberachern hat jetzt einen neuen Dirigenten
Über die vielen Posaunen und Hörner war er überrascht: Markus Göpper aus Odelshofen ist der neue Dirigent des Musikvereins Harmonie Oberachern und Nachfolger von Franz Schindler, der das Orchester 13 Jahre lang geleitet hatte.
Eine Oberacherner Musikerin hatte vorgeschlagen, bei dem freiberuflichen Musiker und Dirigent in Odelshofen nachzufragen. Gleichzeitig bewarb sich Markus Göpper auf die Stellenanzeige des Vereins. Jetzt sind alle Musiker gespannt auf die Zusammenarbeit mit dem Neuen ab dem 11. September. Und das Publikum darf gespannt sein auf das erste Konzert unter neuer Leitung. Es soll am 21. März ein Frühlingsmotto haben.
In einer Probe im Juli lernten die Musiker den Bewerber und seinen Stil kennen. »Es waren fast alle da und sehr neugierig«, berichtet die Vereinsvorsitzende Karin Rest. Man habe ihn gebeten, die »Bohemian Rhapsody« aus dem Abschiedskonzert seines Vorgängers zu dirigieren. Außerdem habe er ein neues Stück mitgebracht.
Fünf Bewerbungen
Insgesamt habe der Verein fünf Bewerbungen bekommen, drei wurden zum Probedirigat eingeladen. Einer sei jedoch vorher krank geworden.
Nach einigen Fragen an die beiden Bewerber und einer Diskussionsrunde unter den Musikern sei die Entscheidung in geheimer Wahl eindeutig für Markus Göpper ausgefallen, berichtet Karin Rest. Dass man so schnell eine neuen Dirigenten gefunden hat, sei der bestmögliche Fall: »Wir freuen uns!«. Beim Sportfest des SV Oberachern am 8. September wird noch der zweite Vorsitzende Tobias Bauer dirigieren. »Der neue Dirigent soll Zeit haben, das Orchester kennen zu lernen«, sagt Bauer.
Mehrere Richtungen
Markus Göpper hat die Harmonie Oberachern noch nie live erlebt. Die Konzert-Programme zeigten ihm aber, dass die Harmonie sehr vielseitig sei. Das passe auch zu ihm. Er wolle mit einem Blasorchester nicht nur in eine Richtung gehen, sondern die Stücke auf das Publikum zuschneiden. Moderne und traditionelle Blasmusik, aber auch Rock und Pop werde es unter ihm geben.
Sein Wunsch sei es, das derzeit 60-köpfige Orchester weiter auszubauen. Besonders für die Schlaginstrumente wünscht er sich eine größere Besetzung. »Bestimmt, aber nicht streng«, so beschreibt er seinen Stil als Dirigent. Der Spaß müsse im Vordergrund stehen.
Markus Göpper
Markus Göpper ist 51 Jahre alt und stammt aus einer Musikerfamilie. Sein Vater war Trompeter und Dirigent beim Musikverein Kork, dort spielte der neue Dirigent der Oberacherner Harmonie in seiner Jugend Klarinette. Er lernte ab sieben Jahren Klavier, später Kirchenorgel beim Kehler Kantor Walter Conzelmann und dem Kirchenmusiker Rolf Schweizer. 1995 absolvierte er seine BDB-Dirigentenausbildung.
Von 1995 bis 2011 leitete er den Musikverein Wagshurst. Seit 2008 ist er Dirigent des Musikvereins Oberschopfheim und seit 2015 Leiter der Stadtkapelle Hanauer Musikverein Kehl. Seit 2000 leitet Göpper außerdem das Auswahlorchester der Blasmusikschule Kehl-Hanauerland. Diese Einrichtung feiert am 19. Oktober ihr 60-Jähriges in der Kehler Stadthalle. Dort spielt ein rund 100-köpfiges Orchester unter Leitung von Markus Göpper.mg