Elfriede und Adolf Körber aus Helmlingen heirateten 1955
Vor 65 Jahren, am 28. Mai 1955, gaben sich Elfriede und Adolf Körber in Helmlingen das Jawort. Wie sich die Beiden einst kennenlernten, ist dabei eine ganz eigene Geschichte.
„Mein Vater musste in Mosbach im Odenwald abends eine Werkstatt anfahren“, erinnert sich Elfriede Körber noch genau, wie der erste Kontakt zu ihrem späteren Ehemann Adolf Körber entstand. Heute, Donnerstag, feiert das Ehepaar das Fest der eisernen Hochzeit. Vor 65 Jahren gab es sich in Helmlingen das Jawort. Adolf Körber sägte nach Feierabend Eisen in der Werkstatt, als er zum ersten Mal auf seinen späteren Schwiegervater Karl Bickel traf. Er half ihm, Schneeketten an dessen Lastwagen aufzuziehen. Bickel kam aus Würzburg, wo er Zucker geladen hatte und von heftigem Schneetreiben überrascht wurde.
Weg aus der Heimat
Nach der Reparatur verabredeten sich die Beiden für die Rückfahrt. „Am Bahnhof in Mosbach wartete ich über zwei Stunden und wollte dann mit dem letzten Zug wieder nach Hause, nach Schefflenz, fahren“, passte Adolf Körber Karl Bickel ab. Dieser kam wie versprochen mit seinem Lastwagen und nahm den 20-jährigen Körber mit. Zu jenem Zeitpunkt wusste er nicht, mit wem und wohin die Reise ging. „Ich hatte schon immer den Drang, die Welt kennenzulernen“, begründete er seine Entscheidung, mit einem Fremden seine Heimat zu verlassen. Dass er diese verließ, um zu heiraten, war nie sein Ziel.
Die Helmlinger Spedition Bickel befand sich damals noch in den Anfängen. „Der Kohlenhandel war unser erstes Hauptgeschäft“, erklärt Adolf Körber, der als Fahrer bei seinem künftigen Schwiegervater arbeitete. Er wohnte in der Schulstraße bei „Tante Emma“.
Am Samstag, 28. Mai, traute Bürgermeister Karl Hänsel das Hochzeitspaar. „Morgens habe ich in Neidenfels in der Pfalz Zigarettenpapier geladen. Da hat auch nicht alles reibungslos geklappt, so dass ich Angst hatte, zu spät zur Hochzeit zu kommen“, musste sich Adolf Körber mächtig sputen, um pünktlich wieder in Helmlingen anzukommen. Die Hochzeitsreise führte am nächsten Tag auf den Turmberg bei Karlsruhe.
Lokalpolitisch aktiv
Adolf Körber wurde mit 32 Jahren in den Gemeinderat in Helmlingen gewählt. Insgesamt war er 15 Jahre im späteren Gemeinderat der Stadt Rheinau und im Ortschaftsrat in Helmlingen tätig. Großen Weitblick bewies er, als er sich vehement für den Bau einer Sporthalle im Stadtteil einsetzte. Aus dieser Idee heraus entstanden die bekannten Helmlinger Oktoberfeste, die er mitorganisierte.
Noch heute schwelgen Elfriede und Adolf Körber in Erinnerungen, als alljährlich große Stars auf der Bühne in Helmlingen auftraten. „Wir hatten immer eine positive Lebenseinstellung“, bekräftigen Elfriede und Adolf Körber. Sie besuchen gerne die Veranstaltungen im Dorf, so auch die jährlichen Fasnachtstermine des Altenwerks. „Dass wir so ein Fest erleben dürfen, ist ein großes Geschenk“, zieht das Jubiläums-Paar ein zufriedenes Fazit seines Lebenswerks. Das Fest der Eisernen Hochzeit wird im privaten Rahmen gefeiert. Zu den Gratulanten zählen drei Söhne, sechs Enkel und drei Urenkel.