Bebauungsplan empfohlen

Diskussion im Ortschaftsrat um Boardinghouse in Mösbach

Roland Spether
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
31. August 2019

Der Ortschaftsrat Mösbach empfiehlt die Aufstellung eines Bebauungsplans mit Veränderungssperre beidseitig in der Waldulmer Straße zwischen den Häusern Nr. 19 (links) und Nr. 44. ©Roland Spether

Der Antrag auf Nutzungsänderung eines Wohnhauses zu einem Boardinghouse wurde zur rechtlichen Absicherung nochmals auf die Tagesordnung einer öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates Mösbachs gestellt. 

Diskutiert wurde die Frage, ob man einen Bebauungsplan mit Veränderungssperre in der Waldulmer Straße befürworten solle. Mit dieser Thematik hatte sich der Ortschaftsrat bereits in seiner Sitzung am 23. Juli beschäftigt. Damals gab es zu dem Punkt »Bauantrag für den Umbau eines Wohnhauses zu einem Boardinghouse« keine Entscheidung, wohl aber votierten die Räte dafür, einen Umlaufbeschluss zu fassen, wenn offene Fragen geklärt sind. 

Eine zentrale Frage war, ob eine Nutzungsänderung vom Zweifamilienhaus zum Boardinghouse genehmigungsfrei vorgenommen werden könne. Höchste Priorität sollte sein, dass alles Autos auf dem Grundstück des Wohnhauses mit zehn Wohneinheiten zu stehen haben. Per Umlaufbeschluss sprachen sich die Ortschaftsräte bei acht Neinstimmen, einer Jastimme und einer Enthaltung gegen das geplante Vorhaben aus. 

Baurechtliche Sicherheit

In der jüngsten Sitzung nun stellte Ortsvorsteherin Gabi Bär fest, dass es grundsätzlich möglich sei, Entscheidungen von Bauvorhaben in einem Umlaufbeschluss abstimmen zu lassen. Bei besagtem Antrag sei das Vorhaben zu komplex und viele Fragen müssten noch geklärt werden, so dass sie das Gespräch mit Oberbürgermeister Klaus Muttach suchte und dieser vorschlug, das Thema erneut auf die Tagesordnung zu nehmen. Dies vor allem deshalb, um baurechtliche Sicherheit und keine juristischen Angriffspunkte zu haben. 

- Anzeige -

Diese suchte nach besagter Sitzung im Juli der Anwalt eines der fünf Anlieger, der Gabi Bär in einem Schreiben vorwarf, die Sitzung am 23. Juli nicht ordnungsgemäß geleitet und dem Mandanten keine Möglichkeit gegeben zu haben, sich zu äußern. Dem widersprach Gabi Bär klar und deutlich, zeigte ausführlich den Sitzungsverlauf auf und stellte fest, dass sowohl im ersten Tagesordnungspunkt Bürgerfragestunde als auch vor Beginn besagten Punktes die anwesenden Bürger die Möglichkeit hatten, sich zu melden und sich im Rahmen der Gemeindeordnung zu äußern. Am Mittwoch entschieden sich die Räte bei sechs Jastimmen und zwei Enthaltungen dafür, dem Bauausschuss der Stadt die Empfehlung auszusprechen, in der Waldulmer Straße beidseitig im Bereich zwischen den Häusern Nr. 19 bis Haus Nr. 44 einen Bebauungsplan aufzustellen. 

Für Veränderungssperre

Ferner wurde in einem weiteren Beschluss bei sieben Jastimmen und einer Enthaltung befürwortet, eine Veränderungssperre zu erlassen und wichtige Punkte wie Parkplätze, Brandschutz, Bedenken der Anlieger (alle lehnen das Vorhaben ab), Mischgebiet und Baustruktur zu klären. 

Vor dem Beschluss gab es eine lange und intensive Diskussion, bei der Stefan Wilhelm den Beschlussvorschlag machte, den Bebauungsplan ab dem Museum und dem dahinter liegenden Spielplatz aufzustellen. Auch Andrea Schwenk sprach sich für einen Bebauungsplan aus. Sie erinnerte daran, dass der Bauherr und Inhaber einer in der Waldulmer Straße angesiedelten Firma mit einem Reifenhandel begann und dann sein Unternehmen Stück um Stück ausbaute. Deshalb konnten sie und andere Räte die Bedenken der Anlieger teilen, dass es nun mit dem Boardinghouse zu noch mehr Verkehrs- und Parkplatzproblemen kommen könne. 

Unklar war für sie auch, wie viele Personen in den beantragten zehn Wohneinheiten übernachten könnten. Die Ortsvorsteherin stellte klar, dass es nicht darum gehe, das Boardingshouse in der Waldulmer Straße zu verhindern, sondern die teils mit Rechtsbeistand eingebrachten Bedenken der Anlieger gegen die Nutzungsänderung ernst zu nehmen, offene Fragen zu klären und alle Bürger im Blick zu behalten. 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Bei der Schlussabnahme des Kulturforums im neuen Veranstaltungssaal (von links): Elektrofachplaner Hans-Peter Glaser, Rebecca Wilhelm und Sandra Lachmeier von der Baurechtsbehörde, Architekt Joachim Kupfer und Fachbereichsleiterin Carmen Weber.
vor 5 Stunden
Einweihung am 5. Oktober
Das Kulturforum im Zentralgebäude der Illenau ist so gut wie fertig. Die Vorfreude auf den neuen kulturell-gesellschaftlichen Treffpunkt ist groß. Für die Illenau wird der 5. Oktober historisch.
Bei der Dehoga hofft man nicht zuletzt auf die Vernunft der potenziellen Gäste.
vor 8 Stunden
Oberkirch
Beim Deutschen Gaststätten- und Hotelverband (Dehoga) gibt es Verständnis für Gastronomen mit einer Reservierungsgebühr. Eine klare Positionierung des Branchenverbands bleibt aber aus.
Eine Reservierung in einem Restaurant muss von Gastronomen entsprechend vorbereitet werden. Wenn Gäste dann einfach nicht erscheinen, ist das für Wirte ärgerlich und mit Verlusten verbunden.
vor 8 Stunden
Oberkirch
Manche Gastronomen verlangen Reservierungsgebühren, weil angemeldete Gäste ohne Absage nicht erscheinen. Im Renchtal gibt es dazu einen prominenten Fall. Und der erntet Unterstützung.
Julian Ehinger
vor 8 Stunden
Kommentar über Reservierungsgebühren
Es ist traurig, dass Gastronomen sich zu einer Reservierungsgebühr gezwungen sehen müssen. Der bedenkliche Trend des Nicht-Abmeldens zeigt auch gesellschaftliche Fehlentwicklungen.
Christoph Klein (links) und Andreas Hamm (rechts) haben die Einheit Helfer-vor-Ort (HvO) in Rheinau installiert.
vor 11 Stunden
Die große ARZ-Visite (6)
Der Rheinbischofsheimer Hausarzt Christoph Klein und Freistetts DRK-Vorsitzender Andreas Hamm riefen 2020 „Helfer vor Ort“ ins Leben – ein echtes Erfolgsmodell.
Interaktive Events gibt es ab Dezember in Oberkirch. ⇒ Foto: Privatarchiv Sebastian Bayer
vor 14 Stunden
Oberkirch
Mit der „Machbar“ kommen interaktive Events für Firmen und Schulen nach Oberkirch. Die zweite Gewerbefläche am Kirchplatz 1 bezieht Piano Fies, ein seit über zwei Jahrzehnten in München angesiedeltes Fachgeschäft, das den Betrieb ins Renchtal verlegt.
Straßenschäden sollen in Achern künftig anders behoben werden.
vor 20 Stunden
655.000-Euro-Auftrag für Knäble in Biberach
Der Bau- und Umweltausschuss Achern vertraut auf den Fortbestand von Knäble aus Biberach. Der Straßenbauer ist in Schieflage geraten, steht aber vor der Übernahme durch einen Investor. In Achern wird die Firma Straßen ausbessern.
Spatenstich fürs Glasfasernetz der UGG in Bad Peterstal: von links Bürgermeister Meinrad Baumann, Bauamtsleiter Markus Waidele­, Oberbauleiter Pavel Forman, Fabian Hoyer und Rupert Metzler (beide UGG).
vor 20 Stunden
UGG legt in Bad Peterstal los
Der Ausbau des Glasfasernetzes in Bad Peterstal-Griesbach durch Unsere Grüne Glasfaser (UGG) hat am Montag mit einem feierlichen Spatenstich in der Renchtalstraße begonnen.
Keine Angst vor neuer Technologie: Evelyn Kalina bediente sich beim linken Bild der KI für den Hintergrund.
vor 22 Stunden
Vernissage in Sasbachwalden
Kunst im Rathaus Sasbachwalden gestaltet aktuell Evelyn Kalina. Die sehr ansprechende Ausstellung ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und am Mittwoch von 13 bis 18 bis zum 18. Oktober zu sehen.
Eng ist der Aufstellbereich bei der Fußgängerampel in Önsbach. Erwachsene nutzen deshalb die Fläche neben dem Überweg.
vor 22 Stunden
Themen für Verkehrsschau gesammelt
Verkehrsprobleme standen im Mittelpunkt im Önsbacher Ortschaftsrat. Unter anderem ging es um die Fußgängerampel. Dort erkennen die Räte eine Gefahrenstelle gerade für Kinder.
Über den Anschluss an das städtische Wassernetz beim Grillplatz informierte sich der Ortschaftsrat Großweier vor Ort.
vor 22 Stunden
Bisher gibt es nur Grundwasser
Der Grillplatz in Großweier bekommt einen Anschluss ans Wassernetz. Es genau jetzt anzugehen, bietet sich an, da gerade sowieso wegen des Radwegebaus die Straße aufgerissen wird.
Wie schon in den Vorjahren ist beim Spendenmarathon wieder ein Promiteam am Start. Unser Foto zeigt von links die Speerwerfer vJohannes Vetter, Christina und Boris Obergföll und Lorena Frühn (auf den Bikes) sowie stehend das Team 75 plus mit Hermann Busam, Peter Spissinger, Bernd Rendler und Heinz Spissinger.
vor 22 Stunden
Es sind noch Startplätze frei
Das Gesundheitszentrum Steimhof in Oberkirch organisiert am Samstag, 28. September wieder den Indoor-Cyclingmarathon. Mehrere Teams radeln dort zugunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Kuschelig: Die Afterwork-Partys im Offenburger Liberty Hotel sind beliebt.
    19.09.2024
    26. September: Entspannen und den Stress vergessen
    Herausragende Weine, tolle Cocktails, einzigartiges Ambiente und beste musikalische Unterhaltung – das erwartet dich bei der Liberty XXL-Afterwork-Party am 26. September, wenn das LIBERTY zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch einlädt.
  • Richard Schuler (links) und Samuel Kärcher beraten ihre Kunden in der grundlegend sanierten Jugendstil-Villa Nikolaus in der Oberkircher Eisenbahnstraße.
    18.09.2024
    Neu in Oberkirch: Kärcher & Schuler Capital Management GmbH
    Viel Erfahrung, sturmerprobt und ein großes Netzwerk – mit Richard Schuler verfolgt ein Grandseigneur der Finanzbranche gemeinsam mit dem jungen Analytiker Samuel Kärcher die Grundsätze objektiv, wissenschaftlich fundiert, individuell und diskret.
  • Außenansicht der generalsanierten Gebäude in der Offenburger Oststadt. Sie werden exklusiv vom Maklerbüro Arnold Ernst vermarktet.
    07.09.2024
    Seit mehr als 60 Jahren aktiv und fair am Markt präsent
    Mit 18 Mitarbeitenden, zwei Standorten, mehr als 2500 bisher verkauften Objekten, mehr als 3000 vermieteten Objekten und ebenso vielen Wohnungen in der Verwaltung ist das Offenburger Büro ein "Schwergewicht" der Branche in der Region.
  • Gemeinsam tanzen oder gemeinsam fit halten. Das ist in den Seniorenkursen des Tantstudios DanceInLine von Julia Radtke möglich. 
    30.08.2024
    Tanzstudio DanceInLine bietet Kurse für Junggebliebene an
    Tanzen ist Bewegung, Geselligkeit und es kennt kein Alter. Im Tanzstudio DanceInLine von Julia Radtke tummeln sich alle Altersgruppen und haben Freude an der Bewegung. Im Herbst starten neue Kurse.