Von einem Schock sprach beispielsweise FDP-Stadtrat Jörg Uffelmann nach der Nachricht vom Ausstieg der Deutschen Bauwert aus dem Projekt Singler-Areal. Dort hatte der Investor ein größeres Wohnbauprojekt im Blick gehabt. Nachdem die Nachricht publik geworden war, äußerten mehrere Fraktionsvertreter Kritik an der Verwaltung.
In einer Pressemeldung verweist diese nun auf eine nichtöffentliche Sitzung des Technischen Ausschuss vom November 2024. Damals sei die aktuelle Planung der Bauwert vorgestellt worden. Die Verwaltung habe die Bebauung als zu massiv erachtet. Zu Beginn war die Rede von einem siebenstöckigen Gebäude, zuletzt sei immer noch eine sechsstöckige Bebauung geplant gewesen. Und die Kommunalpolitik habe diese Einschätzung in der Sitzung bestätigt, sie sei also informiert gewesen.
Keine Umsetzung möglich
Die Bauwert habe indes bis heute kein entsprechend überarbeitetes Konzept vorgelegt. „Somit war auch keine Umsetzung in einen Bebauungsplan möglich“, betont der städtische Pressesprecher Nicolas Scherger. Nach der Berichterstattung hatte Bürgermeister Tilman Petters die Planung im Ausschuss am vergangenen Mittwoch erneut vorgestellt. Es habe keine anderslautenden Stimmen vonseiten der Politik gegeben.
In der Pressemeldung erneuert die Verwaltung ihre Kritik an dem Investor. „Generell gilt, dass Grundstückseigentümer im Rahmen des bestehenden Planungsrechts jederzeit einen Bauantrag stellen können. Es ist jedoch gängige Praxis von Investoren, die Bebauung möglichst maximieren zu wollen und öffentlichen Druck aufzubauen, um auf eine zeitnahe, ihren Vorstellungen entsprechende Änderung des Planungsrechts hinzuwirken. Ein Anspruch auf eine solche Änderung besteht aber nicht.“
Von Anfang an anders geplant
Die Verwaltung habe die städtebaulichen Ziele der Stadt gemäß den Vorgaben des Gemeinderats in den Gesprächen mit der Deutschen Bauwert verteidigt, heißt es weiter. Der Investor habe nicht zur Beschleunigung des Vorhabens beigetragen.
Bauwert-Vorstand Uwe Birk stellt es anders dar: Er habe von Anfang an ein höheres Gebäude geplant. Zum Zeitpunkt des Grundstückskaufs 2022 habe die Verwaltung dies positiv bewertet. Der Knackpunkt sei ein anderer: Nachdem die Stadt mitgeteilt habe, dass der Bau frühestens 2028 beginnen kann, stieg er aus.