Seit bald 150 Jahren begeistern die zwei Heidi-Romane der Schweizerin Johanna Spyri (1827 – 1901) Kinder aller Altersklassen rund um die Welt. Die Bücher wurden mehr als 50 Millionen Mal verkauft. Mehrere Kino-, TV-Spielfilme und insbesondere eine in den 1970er Jahren entstandene japanische Animationsserie fürs Fernsehen haben die Geschichte des 8-jährigen Waisenmädchens rund um die Erde getragen.

Der deutsche Regisseur Tobias Schwarz und der britische Drehbuchautor Rob Sprackling stellen nun eine ins 21. Jahrhundert passende Heidi vor. Im pointierten Animationsabenteuer «Heidi – Die Legende vom Luchs» treten die bekannten, weithin geliebten Hauptfiguren auf: Heidi, der Alm-Öhi, ihr Großvater hoch droben in den Bergen, und Freund Peter. Doch die erzählte Geschichte ist neu. Zudem wurde der Charakter der Heldin modernisiert.

Auslöser aller Ereignisse ist ein Luchs-Junges. Heidi und Peter finden das kleine Tier hilflos im Wald. Sofort starten sie eine Rettungsaktion. Die erfordert allerdings mehr als kompromisslose Tierliebe. Denn ein raffgieriger Geschäftsmann versucht, die Natur auszubeuten und bedroht damit Heidis Heimat, gefährdet Mensch und Tier. Der Kampf gegen den Turbokapitalisten erfordert Mut, Ausdauer und Einfallsreichtum.

Angleichung deutlich, aber nicht aufdringlich

Der rasant mit Spannung, Gefühl und Naturverbundenheit unterhaltende Film bleibt dem Geist der literarischen Vorlage treu. Die Angleichung an gegenwärtige gesellschaftliche Normen ist deutlich, aber nicht aufdringlich. Heidi begeistert als selbstbewusste Persönlichkeit, die sich nicht von althergebrachten Denkweisen einschränken lässt. Weil auch tricktechnisch mitreißend gestaltet, hat der kurzweilige Film das Zeug dazu, die unzähligen Fans von Heidi zu begeistern und ihr viele neue zu bescheren.

dpa