Insgesamt 30.000 Euro hat eine Frau aus Berghaupten an Internet-Betrüger verloren, weil sie sich auf vermeintliche Krypto-Investitionen einließ.
Laut Polizei habe die Frau den Fall am Sonntag, 26. Oktober, zur Anzeige gebracht. Die Betroffene sei zunächst im Internet über eine Website auf eine Homepage für Krypto-Investitionen gestoßen. Über einen längeren Zeitraum hinweg soll ein sogenannter Broker die Frau animiert haben, in vermeintlich rentable Anlagen zu investieren.
Geld an ausländische Konten überwiesen
Daraufhin habe die Frau das Geld an ausländische Konten überwiesen. Der in Aussicht gestellte Gewinn wurde ihr jedoch nie ausgezahlt. Die Geschädigte wurde mutmaßlich Opfer von Cybertrading-Fraud.
Hintergrund
Was ist Cybertrading-Fraud?
Cybertrading-Fraud meint Betrug beim Online-Handel mit Finanzprodukten. Darüber klärt die Polizei im Zusammenhang mit der Geschädigten aus Berghaupten auf. Dabei werden Menschen im Internet dazu verleitet, Geld in gefälschte oder betrügerische Investments zu stecken – etwa in Aktien, Kryptowährungen oder andere Finanzprodukte. Die Betrüger nutzen oft falsche Handelsplattformen oder geben sich als seriöse Finanzberater aus. Sie versprechen hohe Gewinne, doch in Wirklichkeit verschwindet das investierte Geld und die Opfer verlieren ihre Ersparnisse.
Wie gehen die Betrüger vor?
Der Betrug beim Online-Trading beginnt meist mit verlockenden Versprechungen hoher Renditen. Über Werbung oder bei der gezielten Suche nach Investitionsmöglichkeiten im Internet, insbesondere im Bereich der Kryptowährungen, können Sie auf betrügerische Angebote stoßen. In der Regel werden Sie zu einer einfachen Registrierung auf einer professionell und seriös wirkenden Plattform eingeladen.
Nach der Anmeldung kontaktiert Sie eine angebliche Brokerin oder ein angeblicher Broker. Sie werden dazu gedrängt, eine geringe Erstinvestition von beispielsweise 250 Euro zu tätigen. Diese ist sofort erfolgreich und Sie erzielen schnell Gewinne. Gelegentlich erhalten Sie sogar kleinere Auszahlungen. Ihre Geldanlagen können Sie in Echtzeit über Ihren Onlinezugang nachverfolgen.
Die anfänglichen Erfolge und das intensive Einwirken der Brokerin oder des Brokers durch wiederholte Telefonanrufe oder Messenger-Nachrichten verleiten Sie dazu, noch mehr Geld zu investieren. Doch sobald Sie die Auszahlung Ihrer Gewinne fordern, beginnen die Probleme: Die Auszahlung wird seitens der Trading-Plattform abgelehnt. Die Geldanlagen hätten sich derart verschlechtert, dass ein Totalverlust Ihrer Gelder eingetreten wäre.
Die Online-Plattform ist nicht mehr erreichbar oder existiert nicht mehr. Die Brokerin oder der Broker fordert immer weitere Geldbeträge (Gebühren oder Gewinnsteuer), um die Gewinnauszahlung anzuweisen. Eine tatsächliche Investition findet nie statt. In allen Varianten ist von einem Verlust Ihres Vermögens auszugehen.
Tipps der Polizei
So erkennen Sie Cybertrading-Fraud
Wie können Sie sich vor solchen Betrügereien schützen und erkennen falschen Investments? Die Polizei gibt diesbezüglich folgende Tipps:
Werden Sie stutzig, wenn sie über Internetplattformen mit kleinen Anlagebeträgen angelockt und hohe Renditen versprochen werden.
Informieren Sie sich genau über die Trading-Plattform, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um das Angebot in Ruhe zu prüfen und zu bewerten.
Wenn über die Anbieter das Herunterladen von Fernwartungssystemen angeregt werden, sollten die Alarmglocken schrillen.
Bei seriösen Anbietern erfolgt eine Verifizierung des Kunden durch Postident/Videoident oder vergleichbarer Verfahren. Keinesfalls werden Sie aufgefordert, Ausweiskopien per E-Mail oder WhatsApp zu übermitteln.
Geben Sie keine vertraulichen Daten wie Zahlungsdaten zum Online-Banking oder Depot preis.
Erlauben Sie keiner fremden Person einem Remote-Zugang zu Ihrem Rechner.
Nutzen Sie den Service der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg oder einer unabhängigen Finanzberatung und lassen Sie Angebote prüfen.
Wenden Sie sich im Betrugsfall an die Polizei und erstatten Sie Strafanzeige.
Bildnachweis
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- Ole Spata