2020 drohte dem historischen Verein Rheinau, der sich 1984 gegründet hatte, in Ermangelung eines Vorsitzenden noch die Auflösung. Nun hat sich um den Vorsitzenden Klaus Fritz eine hochmotivierte kleine Gruppe gebildet. Sie will weiter die Rheinauer Geschichte aufarbeiten, Brauchtum sichern, Sprache und Kultur durch Dokumente und Fotos sammeln und archivieren.

Immer Gesprächsstoff

„Wir treffen uns 14-tägig zum Stammtisch im Waldhorn, die Teilnehmerzahl wächst und es gibt immer Gesprächsstoff“, ließ Schriftführerin Uta Heidt bei der Hauptversammlung das vergangene Jahr Revue passieren. „Manchmal bringen Gäste Bücher, Bilder oder Gegenstände mit, die wir dann gemeinsam anschauen oder zu denen weiter recherchiert wird.“

Daneben nahm das letztjährige 40-jährige Bestehen großen Raum ein. Eine Broschüre entstand und gefeiert wurde mit einer Bilder- und Rätselshow im Waldhorn.

Wichtig sei auch die Ahnenforschung sowie das Vorantreiben der Archivierung und die Stolpersteinverlegung in Rheinau. Außerdem ist der Verein jetzt auch online wahrnehmbar.

Einer der drei Vorträge, der über das „Unternehmen Nordwind“, lockte so viele Gäste an, dass man den Vortragsraum erweitern musste. Zudem wurden Fahrten zu Museen und Ausstellungen organisiert.

Kassier Rudolf Hänßler legte einen positive Bericht vor. Spenden und Aktionen spülten Geld in die Kasse. Daher sei eine Erhöhung des Jahresbeitrags nicht nötig.

„Wer die Geschichte vergisst, hat auch keine Zukunft”, unterstrich der stellvertretende Bürgermeister Reinhold Schmidt und lobte: „Noch vor wenigen Jahren stand der Verein auf der Kippe, doch Klaus Fritz übernahm Verantwortung und nun haben wir ein zwar kleines, aber sehr aktives Häufchen.”

Vier Jahrzehnte dabei

Klaus Fritz ehrte Ursula Schneider und Rainer Welsche für 20 Jahre, Alexander Hetz für 25 Jahre sowie Heinz Henecke, Ilse Klein, Klaus-Dieter Hochberger und Johanna und Karl Aßmann für 30 Jahre Treue. Die Gründung knapp verpasst haben Lisa Eckhardt, Edith Feurer, Gerold Heidt, Dorle Gaiser, Karl-Heinz Hetzel, Bärbel Seifried, Irmgard Stephan sowie Gisela und Rolf Meder, sie wurden für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Eine Bilderschau, bei der das Publikum die Erklärungen übernahm, rundete den geselligen Abend ab.

Der nächste Vortrag findet bereits am Donnerstag 3. April, ab 19 Uhr im Gasthaus Waldhorn statt. Der Historiker Wolfgang Gall referiert über die Ortenauer Auswanderer. Auch viele Rheinauer suchten ihr Glück in Amerika.