"Aqua", das lateinische Wort für Wasser, dient als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und wird vielfältig durch den Menschen genutzt, als Nahrungsmittel, für die Hygiene, als Transportmedium, Rohstoff sowie als Energiequelle.

Seit 1993 findet jedes Jahr am 22. März der Weltwasserstag statt, der seit 2003 vom UN-Wasser, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen, organisiert wird. Auch ein Orga-Team der Bürgerstiftung Kehl hat sich diesem Thema angenommen und vor wenigen Tagen den 8. Themenabend zu dieser „Faszination Wasser“ durchgeführt.

Rhein, Kinzig, Schutter

Gästeführer Klaus Gras thematisierte am Samstag in seinem Vortrag, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Der Erde ein Fest" im Theater der 2 Ufer stattfand, die wichtigsten Eckpunkte zur Lage der Stadt Kehl und welche Rollen der Rhein, die Kinzig und auch die Schutter in diesem Zusammenhang spielen. Durch die Powerpoint-Präsentation von Elfriede Gras wurden seine Ausführungen bildlich unterstützt.

Die letzte Großveranstaltung der Stadtverwaltung Kehl zum Thema Wasser geht auf das Jahr 2005 zurück. In diesem Jahr konnte man 100 Jahre Wasserversorgung durch den Wasserturm, 50 Jahre Freibad Kehl sowie 30 Jahre Freibad Auenheim feiern.

Wer durch die Stadt Kehl geht, findet auf Parkbänken, Bushaltestellen und Aushängen das Logo der Stadt Kehl mit den drei Wellenlinien unter dem Schriftzug. Doch was symbolisieren diese? Die Antwort ist einfach: Rhein, Kinzig und Schutter; jede der Wellenlinien steht für einen dieser drei Flüsse. Da ist die Schutter, die oberhalb von Schweighausen entspringt und nach 55 Kilometern in Höhe von Neumühl in die Kinzig mündet. Nach 100 Kilometern mündet die Kinzig auf der Gemarkung von Auenheim in den Rhein. Das Quellgebiet des Rheins selbst liegt im Schweizer Kanton Graubünden und mündet nach rund 1233 Kilometern bei Rotterdam in die Nordsee.

Vielleicht hat sich der Eine oder Andere schon mal die Fragen gestellt, woher mein Trinkwasser in Kehl kommt und woher bekamen die Kehler ihr Trinkwasser vor dem Jahre 1970? Da spielt der 1904 errichtete und 1905 in Betrieb genommene Wasserturm eine wichtige Rolle. Kurz umriss Gras die Geschichte dieses Bauwerks, dessen Ziel es war, die Wasserversorgung der Stadt Kehl zu sichern und auf den damals neuesten Stand der Technik zu bringen.

Nach der Pause stand daraufhin das wichtige Thema "Wo geht unser Abwasser hin?" auf dem Programm. Anhand von Bildern der zentralen Kläranlage, die 1981 in Betrieb genommen wurde und sich auf der Gemarkung Leutesheim befindet, konnten die Besucher anschaulich den Weg des Abwassers nachvollziehen. Kehl stünde das Wasser bis zum Hals, wären da nicht 19 Tiefbrunnen, die überwiegend in der Nibelungenstraße und Honsellstraße vergraben sind und jede Sekunde Wasser vom Stadtgebiet abpumpen würden. Sollte das Pumpwerk ausfallen, einschließlich Notpumpwerk, könnten die Kehler in der Innenstadt Schlauchboot fahren. Regulierungsmaßnahmen verhindern jedoch solch ein Horrorszenario.

Rhein-Regulierung

Mit einem Blick auf ein altes Gemälde vom Vater Rhein und der Regulierung durch den Wasserbau-Ingenieur Johann Gottfried Tulla sowie Bildern von der Rheinpromenade vor und nach der Landesgartenschau endete ein informativer und interessanter Vortrag zum Thema "Wasser".