Seit September letzten Jahres steht eine orangefarbene „Babbelbank“ im Kehler Rheinvorland. Die Idee dahinter: Wer sich hier niederlässt, signalisiert anderen Passanten damit, dass er sich über ein paar nette Worte oder ein Gespräch freut. Die Idee dazu hatte der Arbeitskreis Seelische Gesundheit, dem mehrere in Kehl ansässige soziale Institutionen angehören – unter anderem der Sozialpsychiatrische Dienst, die Hanauerland Werkstätten der Diakonie Kork, in denen psychisch erkrankte Menschen Beschäftigung finden, die „Assistenz imWohn- und Sozialraum“ (AWS, früher „Betreutes Wohnen“) und die IBB, die Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle für psychisch erkrankte Menschen. Ihnen allen ist gemein, dass sie Menschen helfen, die aus den verschiedensten Gründen Schwierigkeiten haben, in der Welt klarzukommen. Ein ganz großes Thema ist bei vielen die Einsamkeit.

Einsamkeit kann jeden treffen

Einsamkeit kann jeden treffen, Frauen wie Männer, Junge wie Alte, Alteingesessene wie Menschen mit Migrationshintergrund. Einsamkeit ist ein subjektives Empfinden: Manche stürzen sich in den Trubel, um Einsamkeitsgefühle zu vertreiben, andere fühlen sich in der Menge erst recht verloren. Einen Weg aus der Einsamkeit zu finden ist nicht leicht, vielen fällt es schwer, auf andere zuzugehen oder sich professionelle Hilfe zu holen.

Die Babbelbank soll ein Ort sein, an dem Menschen einfach und ungezwungen miteinander in Kontakt kommen können. Auch findet sich ein Hinweis auf verschiedene Hilfsangebote an der orangefarbenen Bank: Hinter dem auf der Rückenlehne angebrachten QR-Code verbergen sich einige Adressen der beteiligten Institutionen und ihre Angebote.

Aktion ausweiten

Der Arbeitskreis möchte die Babbelbank-Aktion ausweiten – orangefarbene Bänke sollen auch an anderen Stellen im Stadtbild auftauchen, zum Beispiel auf dem Marktplatz. Ein Vorschlag ist auch, eine mobile Sitzgruppen aus Paletten, die mittels Rollen bewegt werden kann, in der Stadt aufzustellen. Wichtig sei es zudem, das Konzept hinter der Babbelbank bekannter zu machen.

Deshalb soll im Einvernehmen mit der Stadt geprüft werden, ob man nicht eine Infotafel neben der Bank im Rheinvorland aufstellen kann.

Zu Ostern möchte der AK Seelische Gesundheit alle Interessierten zu Kaffee und Kuchen und einem Gedankenaustausch an der Babbelbank einladen. Am Mittwoch, 16. April, stehen die Mitglieder des Arbeitskreises ab 15 Uhr mit Ostereiern und Informationsflyern im Rheinvorland – und jeder, ob einsam oder nicht, ist eingeladen, vorbeizukommen.