Im Rahmen einer Tagung des Model European Parliament (MEP) im Eurodistrikt Straßburg-Ortenau besuchte eine Delegation von Jugendlichen aus ganz Europa am vergangenen Montag den Kehler Oberbürgermeister Wolfram Britz, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Er gab den jungen Menschen Einblicke in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Stadt Kehl mit Straßburg.
Britz betonte laut Stadtmitteilung die Bedeutung des Model European Parliament (MEP) als wertvolle Gelegenheit für junge Menschen, parlamentarische Abläufe hautnah, „quasi von innen heraus“, zu erleben. Dies sei eine wichtige und prägende Erfahrung.
Viele Fragen
Die jungen Delegierten hatten viele Fragen an den OB. Thematisiert wurden unter anderem der Entstehungsprozess grenzüberschreitender Projekte, kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Kehl und Straßburg sowie der Alltag von Grenzgängern. Auch die Grenzkontrollen und die Beziehung zu Straßburg spielten eine Rolle. Wolfram Britz hob hervor, dass Kehl und Straßburg ein partnerschaftliches Verhältnis pflegen, sich gegenseitig benötigen und ihre erfolgreiche Zusammenarbeit auf offener Kommunikation und kontinuierlichem Austausch beruht.
Starke Prägung
Kehl werde stark vom benachbarten Straßburg geprägt: Viele Angebote – etwa Drogeriemärkte, Glücksspielangebote oder Diskotheken – existierten in ihrer Dichte vor allem wegen der Nähe zu Straßburg. Das bringe Einnahmen, aber auch Herausforderungen. Der Rathaus-Chef schilderte die Herausforderungen während der Corona-Pandemie, als die plötzliche Grenzschließung das eng verflochtene Alltagsleben beider Städte massiv beeinträchtigte. Trotz dieser Erfahrungen wollten Kehl und Straßburg ihre Zusammenarbeit weiter intensivieren, „weil grenzüberschreitende Zusammenarbeit immer auch ein Stück Friedensarbeit ist“, wird Britz in der Pressemitteilung der Stadtverwaltung zitiert.