

Die seit Herbst aufwändig eingerüstete und mit Wetterdach versehene Rathaus-Baustelle stellt die Gemeinde vor große Herausforderungen.©Siegfried Spengler
Großes Kopfzerbrechen bereitet der Verwaltung die laufende Sanierung des denkmalgeschützten Rathaus-Altbaus. Das wurde am Montag in der Haushaltssondersitzung deutlich. War zunächst unter anderem das Problem, dass tragende Wände im Kellergeschoss nicht genau da standen, wo sie die Planer verortet hatten, ist jetzt der Dachstuhl die nächste große Herausforderung: Einige der uralten Eichenbalken seien mittlerweile derart schadhaft, dass ein punktueller Austausch fast nicht zu bewältigen sei, erklärte Bauamtsleiter Uli Brudy unter lautem Stöhnen aus den Reihen der Gemeinderäte. Nun wolle man beantragen, den Dachstuhl komplett zu erneuern – „wenn der Denkmalschutz mitspielt“.
Komplexe Baustelle
Das Gebäude ist derzeit mit einem Spezialgerüst samt aufwändigem Wetterdach umgeben, dessen Last nicht auf der bloßen Rathaushülle lastet. Man sei „gottfroh, dass es noch keine Unfälle gegeben hat“, verdeutlichte Brudy die komplexe Baustelle. Bürgermeister Viktor Lorenz kündigte eine Begehung mit den Gemeinderäten an, damit sich das Gremium ein genaues Bild von den Zuständen machen kann.
Zuletzt hatte sich der Sanierungszeitplan angesichts immer neuer Schwierigkeiten mehrfach nach hinten verschoben. Derzeit laufen die Arbeiten im Treppenhaus, das um einen Aufzugschacht führt. Da der große Baukran weiter auf dem Vorplatz stehen muss, bis die Arbeiten im Dachgeschoss beendet sind, können auch die Arbeiten im Außenbereich erst später beginnen, so Brudy. Aktuell rechnet das Bauamt mit einer Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme im Sommer 2026. Kostenpunkt: 19,5 Millionen Euro (samt Rathaus-Neubau). Aktuell gebe es eine Kosten-Unterdeckung von 700.000 Euro, das sei angesichts der Gesamthöhe eine „Punktlandung“.
Hintergrund
Investitionen
Wie Kämmerer Mario Stütz mit Blick auf das Finanzielle erklärte, sollen 3,390 Millionen Euro bislang nicht benötigter Geldmittel von 2024 in das laufende Jahr für die Sanierung des Rathaus-Altbaus übertragen werden. Für 2025 werden planmäßig 3,558 Millionen Euro benötigt, wobei 1,632 Millionen Euro in Form von Zuschüssen zurückfließen dürften. Für das Folgejahr ist eine weitere Investition von 1,186 Millionen Euro nötig, um das Projekt dann – hoffentlich – abzuschließen.⇒bru