Mit einer erfahrenen Offenburger Stadtführerin steuerte die Gruppe den Zwingerpark an. Entlang der ehemaligen Stadtmauer gabs interessante Details zur Offenburger Geschichte, die Entstehung der Siedlung, die Herrschaft der Zähringer, die Erhebung zur Freien Reichsstadt, die Habsburger als Stadtherren, die Zerstörung der Stadt 1689 und 1803 die Eingliederung nach Baden.

Große Bedeutung hatte auch die Herstellung von Emailtafeln, bunte Reklameschilder für Firmen und Produkte. 1845 erfolgte der Anschluss ans Bahnnetz. Für die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg war der Burda-Verlag mit seiner Druckerei prägend, es folgten viele weitere namhafte Unternehmen und Marken.

Über die Wenk-Treppe erreichten die Teilnehmer den "Ölberg" und die Heilig-Kreuz-Kirche. Der Ölberg ist ein großer Nischenbau aus dem Jahr 1524. Die Szenerie zeigt Jesus im Garten Gethsemane kurz vor seiner Gefangennahme.

Die Figuren der Jünger und Häscher sind kunstvoll dargestellt, das Relief gilt als wertvollstes Kunstdenkmal Offenburgs. Die Heilig-Kreuz-Kirche wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Sie steht auf den Grundmauern einer Kirche, die beim Stadtbrand 1689 bis auf den Chor zerstört wurde. Unweit davon liegt der Vinzentiusgarten, ihm gegenüber das imposante Vinzentiushaus, 1764 von Josef Freiherr von Ried erbaut beherbergt es heute Seniorenwohnungen des Aenne-Burda-Stifts. Über den Marktplatz erreichte man die Hauptstraße, die vom Historischen Rathaus, dem ehemaligen Königshof (heute Polizei), dem Salzhaus und der Säule für die heilige Ursula, der Schutzpatronin der Stadt dominiert wird. Letzte Station der Stadtführung war die Mikwe, das historische jüdische Ritualbad. Ein geräumiges Kellergewölbe, in dem bis ins letzte Jahrhundert Weinfässer lagerten, birgt eine informative Ausstellung, die ansprechend gestalteten Texttafeln geben einen Einblick in die jüdische Kultur und deren religiöse Vorschriften im Blick auf Reinlichkeit und rituelle Reinheit. Von hier führt eine enge Stiege ins eigentliche Ritualbad hinab. Die Ursprünge der Mikwe liegen im Dunkeln, vermutet wurde die Zeit vor 1350, neuere Forschungen weisen allerdings eher ins 17 Jahrhundert.

Nachmittags trafen sich die Exkursionsteilnehmer zur Erkundung des Museums im Ritterhaus. Hier konnten Streifzüge durch die Geschichte der Stadt unternommen werden, auch die Glasmalereien und Emailschilder waren hier zu sehen. Der Schwerpunkt lag allerdings auf der archäologischen Sammlung, daneben regte die ethnografische Abteilung zum Nachdenken an.