Nach den Erfahrungen der Ampel-Zeit und ihrer Wahlschlappe schreiben sich die Grünen im Bundestag ein offensiveres Eintreten für eigene Positionen auf die Fahnen. In der öffentlichen Auseinandersetzung sei man zu oft defensiv aufgetreten, sagte die Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge vor einer Klausur des Fraktionsvorstands in Berlin. «Am Ende muss man den Anspruch haben, ein Land zu überzeugen.»
So sei die Kritik am Gebäudeenergiegesetz zum Teil berechtigt gewesen, dies sei dann verbessert worden, sagte Dröge. Es wäre aber auch nötig gewesen, sich klarer gegen Fehlinformationen und Gegenwind der fossilen Industrie zu wehren.
Im Entwurf eines Papiers für die Klausur heißt es: «Beim Feminismus, beim Klimaschutz und in vielen anderen Fragen. Beispielhaft dafür stehen die Kampagnen der Union gegen einen frei erfundenen "Genderzwang" oder auch gegen den niemals geplanten "Wärmepumpenzwang". Solche Debatten gewinnt man nicht mit einer defensiven Kommunikation, mit Rechtfertigungen und Entschuldigungen. So wie wir das in der Vergangenheit zu oft gemacht haben.»
Stattdessen gehe es darum zu sagen, dass Gendern «gar nicht so wichtig» sei und das Gebäudeenergiegesetz viele verschiedene Heizungsarten ermögliche. Es gehe darum, offensiv die Tatsachen zu benennen: «Männer wie Markus Söder haben keinen Bock auf Frauen, die die gleiche Macht beanspruchen wie sie. Weil wir damit ihre Männerrunden stören.»
Bei der vergangenen Bundestagswahl hatten die Grünen ein enttäuschendes Ergebnis von 11,6 Prozent eingefahren.