Griesheims Ortschaftsrat befasste sich, wie auch die anderen Ortsteil-Gremien, mit den Entwicklungen zum Ganztagsanspruch bei der Grundschul-Betreuung ab dem Schuljahr 2026/27. Ortsvorsteher Werner Maier (CDU) stellte vor der Diskussion die bekannte Präsentation der Stadt zum Thema vor. Zur Sprache kam, dass es im Zuge der Konzeption keine Schulbezirks-Wechsel mehr geben soll. Mehr als 15 Griesheimer Kinder gingen aktuell in Bohlsbach zur Schule. Wie das in zwei Jahren aussehen werde, bleibe abzuwarten.
Für die Griesheimer Grundschule könnten, wie die Räte ansprachen, die notwendig werdenden baulichen Themen zwecks Raumbedarf zur Herausforderung werden. Die Rückmeldungen aus dem Rat zur seitens der Stadtverwaltung bevorzugten Variante 4b und dem Zeitmodell mit dreimal acht Stunden und zweimal viereinhalb Stunden zuzüglich kommunalem Angebot traf auf kritische Bemerkungen. „Für mich persönlich wäre das ein Super-Gau“, erklärte Verena Ehle (CDU), wenn sie nur auf die eigene Situation schaue.
Andrea Westermann (FWG) war froh, dass ihre Kinder aus dem Gröbsten raus seien und von der Konzeption nicht betroffen sein würden. „Ich arbeite Vollzeit, das wäre schon schwierig geworden“, sagte sie. Vera Rösch (FWG), die sich als Trainerin beim TV Griesheim engagiert, kritisierte die Rahmenbedingungen, unter denen örtliche Vereine als Kooperationspartner der Schulen für kommunale Angebote herangezogen würden. „Wir sollen für einen Groschen zur Mittagszeit Angebote machen. Zum einen lohnt das nicht, zum anderen stellt sich die Frage, welche ehrenamtlichen Kräfte dafür zu gewinnen sein sollen“, fragte sich Rösch.
Maier sah angesichts eines notwendigen Aufstockens an Vollzeit-Stellen von jetzt 62 auf dann 90 Probleme bei der Personalgewinnung. „Der einzuschlagende Weg ist grundsätzlich nicht der Schlechteste, wird aber auch viele weitere Themen mit sich bringen“, war er sich bewusst. Wichtig sei ihm in erster Linie, dass der Schulstandort Griesheim auch auf die nächsten Jahre hin unbedingt gehalten werden könne. Für Verena Ehle stand fest, dass das Kollegium hinter der neuen Konzeption stehen sollte. Sonst werde eine Umsetzung schwierig. „Das wird ein Umdenken erfordern, dass bereits jetzt erfolgen müsste“, so Ehle. Der Ortschaftsrat stimmte nicht formell zum neuen Modell ab, es wurde aber als Botschaft in Richtung Stadt deutlich, dass bei aller Befürwortung auch Bedenken mitschwingen.