Der Musikverein „Rheinlust“ Goldscheuer nahm am Sonntag zahlreiche Besucher in der Edwin-Bühler-Halle mit auf eine fantasievolle musikalische Reise. Unter dem Motto „Im Reich der Tiere“ gab das Orchester Musik unterschiedlichster Stilrichtungen zum Besten, immer mit tierischem Bezug.

Das gemeinsame Jugendorchester der Bläserjugend Goldscheuer und der Trachtenkapelle Marlen eröffnete das Konzertprogramm. Die Ohrwürmer „Eye of the tiger“ und „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ kamen beim Publikum so gut an, dass es eine Zugabe forderte. Beim „Baby shark“ zeigte das Nachwuchsorchester nochmal eine reife Leistung.

Auftritt der Dinosaurier

Ins Reich der Tiere, zu den alten Dinosauriern, entführte dann die „Rheinlust“ mit der imposanten Filmmusik aus „Jurassic Park“, komponiert von John Williams. Beim folgenden Stück „Adebars Reise“ beschrieb Komponist Markus Götz die Reise der Störche in den Süden. In den verschiedenen Abschnitten des Werkes gelang es dem Orchester, dem Publikum bildhaft den Flug nach Afrika darzustellen.

Danach wagte sich das Orchester an die biblische Geschichte der „Arche Noah“. Diese hat Komponist Bert Appermont in ein herausforderndes Werk für Blasorchester verpackt. Nach der Nachricht über die drohende Flut machen sich die Tiere auf zur Arche. Der wilde Sturm, imitiert durch Windgeräusche und Pfeifen, bricht los, die Holzbläser wirbeln mit ihren Fingern. Dazwischen immer wieder heftige Einsätze von den Blechbläsern und dem donnernden Schlagwerk. Gekonnt baute das Orchester den Spannungsbogen über Minuten auf und entließ das Publikum mit dem Lied der Hoffnung aus der Geschichte.

Berührende Harmonien

Mit zwei ruhigen Werken endete der erste Teil. „­Nora – Licht des Nordens“ beschrieb das Leben einer Katze als Haustier. Mit bewegenden Melodien und berührenden Harmonien gedachte Komponist Thomas Asanger hier seines vierbeinigen Weggefährten. Anschließend drehte „Der Schwan“ aus Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“ seine Runden. Die bekannte Melodie wurde modern und gefällig arrangiert.

Beschwingt startete der zweite Konzertteil mit dem Marsch „Auf Adlers Schwingen“ und der Polka „Tierisch böhmisch“. Der folgende „Blues for a killed cat“ hat eine besondere Geschichte: Als der Musiker Jack End nachts auf dem Heimweg vom Studio am Straßenrand eine überfahrene Katze liegen sah, widmete er dem toten Tier diesen Blues. Das Posaunen-Ostinato zog sich durch das ganze Stück, das einen tollen Groove hatte und sich immer wieder steigerte. Als Solisten präsentierten sich Tino Frank (Trompete) und Michael Ritt (Bassposaune).

Zwei Zugaben

Mittlerweile war der „Baby shark“ des Jugendorchesters ausgewachsen. „Der weiße Hai“ schwamm durchs Orchester, ab und zu blitzte seine markante Rückenflosse auf der Bühne auf. Ebenfalls ein Klassiker der Film- und Musicalwelt ist „Der König der Löwen“. Nicht nur bei diesem von Moderatorin Annette Ritt angekündigten Medley sprühte das Orchester vor Spielfreude. Das Publikum forderte gleich zwei Zugaben. Dirigent Matthias Rosa hatte seine Ensembles den ganzen Abend über bestens im Griff.