„Die Leute schaffen wie die Brunnenputzer, schneller kann man beim Verlegen des Glasfaserkabels nicht schaffen.“ Diese Aussage eines Fautenbacher Bürgers beim Infoabend zum Glasfaserausbau in Achern haben die Verantwortlichen der beteiligten Firmen sehr gerne entgegen genommen, die vom Podium im Bürgersaal aus auch gerne die Fragen der Besucher beantworteten. Diese waren überwiegend individuell und bezogen auf ihre spezielle Situation, wobei aber auch immer wieder zuhören war: Wann kommt die Kolonne in unsere Straße? Wie läuft das mit dem Hausanschluss? Wann haben wir schnelles Internet?
Neue Bedingungen
Dabei wurde auch deutlich, dass die Bürger heiß und innig auf den Anschluss warten und sich sehr freuen, dass es nun unter neuen Rahmenbedingungen und nach vielen negativen Erfahrungen mit dem Generalunternehmer und dessen Subunternehmen jetzt sehr zügig läuft. Dies war zumindest der Eindruck aus den Statements von Josef Glöckl-Frohnholzer (Breitband Ortenau), Rolf-Dieter Scharfe (Vodafone) und Sebastian Kummer (Meridiam) und den Beiträgen von Bürgern. Bürgermeister Andreas Kollefrath freute sich, dass die Protagonisten für den jetzt schnellen Ausbau mit Glasfaser in der Stadt und den Stadtteilen Rede und Antwort stehen. Sein Dank galt besonders Stephanie Greth vom Tiefbauamt der Stadt Achern für die Vorbereitung und Begleitung des Glasfaser-Projektes, das als hybrides Ausbaumodell kombiniert ist und sowohl staatlich geförderte als auch eigenwirtschaftliche Maßnahmen beinhaltet.
Mit einer Investition von einer Milliarde Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren sei der Breitbandausbau das größte Infrastrukturprojekt mit dem Anschluss von 112.000 Gebäuden, so Josef Glöckl-Frohnholzer. Wie Rolf-Dieter Scharfe mitteilte, seien derzeit 450 Hausanschlüsse im geförderten Netz gebaut, 250 mit Vertrag und bei 100 sei alles für den Anschluss bereit. Diese Kunden würden nun von den technischen Mitarbeitern angesprochen, um einen Termin für die Anschlüsse zu vereinbaren. Aktuell seien die ersten beiden Glasfaserkunden in Achern am Netz.
70 Kilometer Trasse
Als Partner des eigenwirtschaftlichen Ausbaus würde Meridiam in Achern und in Kappelrodeck 160 Kilometer Trasse verlegen, so Sebastian Kummer. „Wir haben in Gamshurst, Großweier, Mösbach, Wagshurst und Önsbach insgesamt 70 Kilometer Trasse für 3000 beantragte Hausanschlüsse verlegt, 1200 sind noch offen.“ Dazu wurden zwei neue Ausbaupartner mit ins Boot genommen, mit denen sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Als Beispiel nannte Kummer Großweier, wo 11,2 Kilometer verlegt wurden und nur noch 800 Meter anstehen, sodass dieses Projekt „kurz vor der Fertigstellung“ im Juni 2025 stehe. In den anderen genannten Ortsteilen werde die Fertigstellung im Juli beziehungsweise im Laufe des Sommers anvisiert. Dann könnten diese Netze an Vodafon übergeben werden, die sich dann um die Anschlüsse der Kunden kümmern. Glasfaser könnte teils im dritten oder vierten Quartal 2025 zur Verfügung stehen. In Achern und in Fautenbach wurden in Kürze 3,6 Kilometer von 80 Kilometern gebaut. Ziel sei es, dass im ersten Quartal 2026 alle Kunden das Glasfaser in Achern nutzen können.