FDP-Verluste teils dramatisch

In Gengenbach, Berghaupten und Ohlsbach hat sich ein klarer Trend ergeben. CDU und AfD legen kräftig zu, SPD, Grüne und FDP erleben teils ein Desaster. Dies gilt vor allem für die Liberalen in Schwaibach. Dort sind diese von 23,6 Prozent auf magere 4,7 gefallen. Den größten Zuwachs hat die CDU in Schwaibach. Deren Ergebnis fiel um 15,8 Prozent höher aus als im Jahr 2021.

Um 8,8 Prozent kletterte die Alternative für Deutschland nach oben. Legt man die Ergebnisse der Gesamtstadt zugrunde, ist die AfD nach der CDU zweitstärkste Kraft. Auf Rang 3 liegen die Sozialdemokraten.

Während BSW in Gengenbach nicht über die Fünf-Prozent-Hürde springen konnte, ist das der Partei Die Linke gelungen. Vor allem in der Kernstadt hat sie mit 6,9 Prozent die meisten Stimmen erhalten. In den Ortschaften ist sie nicht so stark.

In Berghaupten gibt es ein ähnliches Bild. Die CDU schießt auf 40,4 Prozent und liegt damit um mehr als zwölf Prozent über dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl. Auch die AfD verzeichnet einen satten Zuwachs. Linke und BSW bleiben unter den magischen fünf Prozent.

Die Ohlsbacher haben ähnlich gewählt und CDU sowie AfD deutlich mehr Stimmen gegeben. Linke und BSW bleiben unter der Marke von fünf Prozent. Spitzenreiter in Sachen Wahlbeteiligung ist Berghaupten mit 88,1 Prozent, vor Ohlsbach (87,6) und Gengenbach (82,0).

Analyse Harmersbachtal

Der Bundestrend schlug sich auch von Biberach bis Oberharmersbach nieder: Die SPD verlor kräftig, die FDP rutschte im Vergleich zu mit 2021 mancherorts zweistelligen Werten in die Bedeutungslosigkeit und die AfD verdoppelte stellenweise ihr Ergebnis von vor vier Jahren.

Das beste Resultat holte die Alternative für Deutschland mit 31,6 Prozent beim Urnengang in der Oberharmersbacher Reichstalhalle. Nur knapp dahinter liegt mit 30,6 Prozent der Stimmen der Zeller Ortsteil Unterharmerbach. Hier wie da erreichte AfD-Kandidat Taras Maygutiak auch sein bestes Ergebnis im Tal, offensichtlich hatten viele Wähler beiden Stimmen dieser Partei gegeben.

Der kurze und teils verbissen geführte Wahlkampf hat im Übrigen seine Wirkung nicht verfehlt: Die Wahlbeteiligung stieg fast durchgehend im Tal über deutlich über 80 Prozent. Und trotz der knappen Zeit machten viele von der Briefwahl Gebrauch. Die Briefwähler relativierten übrigens das Spitzenergebnis der AfD in Oberharmersbach. Die Zeiten von Ergebnissen jenseits der 70 Prozent für die CDU scheinen allerdings in der Gemeinde endgültig vorbei.

Der Verlierer dieser Wahl ist eindeutig die SPD, die ihr Ergebnis vom letzten Mal fast überall halbierte, die Grünen ließen Federn und die FDP bleibt durchweg einstellig. Das teils desaströse Auftreten der gescheiterten Ampel-Regierung blieb auch hierzulande nicht unbemerkt.

Als Überraschung darf das Abschneiden der Linken und des BSW gelten, wobei beide Parteien einen einstelligen Achtungserfolg erzielten. Die CDU steht im Harmersbachtal als Gewinner fest. In Prinzbach darf sie sich über 50 Prozent freuen. Den erhofften Durchmarsch hat sie allerdings verpasst. Im Tal und bundesweit.