Stefan Armbruster (GLU) fragte in der Gemeinderatssitzung am Montag nach dem Stand der geplanten Mobilitätsstation in Oberschopfheim. Ein Carsharing-Auto wird es dort zunächst nicht geben, so die Auskunft. „Leider gab es keine 20 Interessenten, aber es sollen Vorkehrungen getroffen werden, damit wir, wenn die Nachfrage da ist, starten könnten“, informierte Ortsvorsteher Michael Jäckle.

Wirtschaftsförderin Julia Berger ergänzte, dass die Verwaltung bei diesem Thema in einer schlechten Verhandlungsposition sei: Die Anbieter des Carsharings würden die Station komplett eigenwirtschaftlich betreiben – daher müsse sich diese rechnerisch auch lohnen. Auch an den anderen Friesenheimer Mobilitätsstationen sei die Bilanz bei den Autos nicht gut, nur elf Anmeldungen gebe es bisher in der Gesamtgemeinde, so Berger.

Laut Bauamtsleiter Markus Reinbold sei jedoch unabhängig von der Mobilitätsstation eine Ladestation für E-Autos in Oberschopfheim denkbar. Hierfür laufe gerade eine Ausschreibung der Stadt Lahr für das Mobilitätsnetzwerk Ortenau.

Aktueller Stand beim Glasfaserausbau

Wie der Glasfaserausbau in Friesenheim vorangeht, wollte Ute Beiser (Freie Wähler) wissen. Das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) sei im Verzug, informierte Wirtschaftsförderin Julia Berger. 2026 soll der Ausbau in Friesenheim jedoch starten. Laut Bürgermeister Erik Weide sei bereits ein Gespräch mit den Verantwortlichen terminiert.

Gut im Zeitplan sei die Gemeinde Friesenheim beim Umbau des ehemaligen Volksbankgebäudes in Oberschopfheim zu einem Ärztehaus. Laut Bauamtsleiter Markus Reinbold wird die Ärztin bereits in der kommenden Woche mit ihren Handwerkern die Inneneinrichtung beginnen. Im Juli soll die neue Praxis eröffnen, so der Plan.

Viel Lob gab es aus den Reihen des Gemeinderats für den Erfolg des ELR-Programms in Friesenheim. Die Landesförderung soll insbesondere private und kommunale Wohn- und Infrastrukturprojekte in ländlichen Regionen fördern. Friesenheim war seit 2022 Schwerpunktgemeinde, wurde also bei der Bewilligung von Anträgen bevorzugt behandelt. Zwar wäre Friesenheim noch bis 2026 Schwerpunktgemeinde. Der Förderrahmen von drei Millionen Euro ist aber bereits ausgeschöpft.

ELR-Anträge möglich

ELR-Anträge sind weiterhin möglich, betonte Wirtschaftsförderin Julia Berger, gerade bei gewerblichen Projekten sei die Erfolgsquote auch ohne Bevorzugung als Schwerpunktgemeinde erfahrungsgemäß gut. Roland Herzog (CDU) warf die Frage auf, was mit Rückflussmitteln passieren werde, wenn Projekte abgebrochen oder nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. Laut Julia Berger werden diese Gelder wieder in den großen Topf des ELR-Programms zurückfließen und nicht bei der Kommune bleiben.

Das Wasserschutzgebiet für den Tiefbrunnen Schämigraben muss neu ausgewiesen werden. Dafür hat der Gemeinderat den Auftrag (175.000 Euro) für eine Grundwassererkundung erteilt. Laut Bauamtsleiter Markus Reinbold müssen Wasserschutzgebiete alle 15 Jahre untersucht und gegebenenfalls überarbeitet werden. Bei den Bohrungen gehe es nicht um die Qualität oder Menge des Grundwassers, sondern um Richtungen, aus denen der Tiefbrunnen angeströmt wird. Weitere Faktoren sind die Art des Bodens und die Lage der wasserführenden Schichten, erläuterte Reinbold.

Anhand dieser Informationen soll letztlich die künftige Größe des Wasserschutzgebietes abgeleitet werden, um das Grundwasser zu schützen. In den ausgewiesenen Zonen gelten dann zum Beispiel für die Bewirtschaftung von Feldern besondere Vorgaben. Reinbold vermutet, dass eine Ausdehnung des Schutzgebietes in Richtung Westen nötig werden könnte. Klarheit werde jedoch nur die Untersuchung bringen. Ein Schutzgebietsverfahren sei langwierig, so Reinbold. Er nannte eine Zeitspanne von fünf bis zehn Jahren.

Hochwasserschutz

Rund 117.000 Euro nimmt die Gemeinde Friesenheim in die Hand, um den Hochwasserschutz im Ortsteil Heiligenzell zu verbessern. Der Gemeinderat hat ein Ingenieurbüro mit der Erstellung einer Flussgebietsuntersuchung beauftragt. Weil ihre Einzugsgebietsgröße zu klein ist, sind Heiligenzeller Dorfbach, Leimbach, Krummer Graben und Vogelbach nicht im Rahmen des Hochwasserrisikomanagements des Landes untersucht worden.

Für diese Gewässer im Ortsteil Heiligenzell liegen deshalb keine Hochwasserinformationen vor, erläutert das Ingenieurbüro in seinem Angebot. Ziel sei zunächst, die Hochwassersituation detailliert zu vermitteln und darauf aufbauend eine Schutzkonzeption zu erarbeiten.