

Viele Schaulustige begleiteten den Rathaussturm der Korker Feuerhexen.©Ellen Matzat-Sauter
„Wo ist er, wo hat er sich versteckt?“ riefen die Korker Feuerhexen, allen voran die Hexenkinder, als sie am Schmutzigen Donnerstag das Korker Rathaus stürmten. „Ortsrumsteher“ Armin Lubberger war schnell gefunden, und es begann ein wilder und hitziger Kampf um den Schlüssel. Lubberger musste sich der großen Übermacht schließlich beugen und wurde von den Hexen nach draußen vor die Rathaustür geschleppt. Dort wurde er zu guter Letzt noch von den Hexenkindern ordentlich bunt bemalt.
Keine Chance gehabt
Der Sieg wurde mit lautem Jubel der Feuerhexen und anderen Narren gefeiert. Stolz trugen die Hexenkinder den ehrenwerten Rathausschüssel davon. Nun liegen die Amtsgeschäfte bis Aschermittwoch fest in närrischer Hand. „Ich hatte gegen diese Übermacht einfach keine Chance“, bedauerte Lubberger. Er gab sich sehr traurig nun bis Aschermittwoch nichts mehr arbeiten zu dürfen. Denn eigentlich stünde ihm nach der erst kurzen Amtszeit noch kein Urlaub zu.
Über die Missstände im Dorf berichtete Steffi Godschalk. Dabei erwähnte sie den Dieb, der alle gelben Säcke nebst Kiste mitnahm und betonte, er solle sich was schämen. Aufgrund des missbrauchten Vertrauens würden die gelben Säcke nun nur noch im Bürgerbüro ausgegeben. Mit einem Blick auf den Sportplatz und die deutsche Bürokratie erinnerte Godschalk daran, dass Notre Dame in Frankreich in knapp sechs Jahren wieder aufgebaut wurde. Immerhin soll 2027 auch der Prachtbau in Kork fertig sein.
Weiter berichtete sie von sechs Ampeln im Korker Stadtzentrum, dem „Klein New York“. Da frage sich doch jeder normale Mensch, ob das Sinn mache, feixte sie. „Nehmt meine Worte mit Humor und feiert zusammen die Fasnacht recht lustig, fröhlich und froh“ schloss sie mit einem Hoch und dreifachem Narri Narro auf die kommenden närrischen Tage. Die musikalische Umrahmung übernahm der Musikverein Kork unter der Leitung von Jannik Stähle.
Zum Zeichen der Machtübernahme wurde zuvor vor vielen Schaulustigen hinterm Rathaus mit vereinten und schweißtreibenden Hexenkräften der elf Meter elf Plus Narrenbaum aufgestellt. Diesen hatten die Kindergartenkinder in den Farben der Feuerhexen geschmückt.
200 Liter Suppe verkauft
Ab 10 Uhr am Morgen bereitete die Feldküche von Steffi Godschalk, Yannick Effenberg und Uwe Übelacker von den Korker Feuerhexen 200 Liter Bohnensuppe vor, die am Nachmittag restlos weg war. Mit den Koch-Vorbereitungen wurde bereits am Vorabend begonnen. Bohnensuppenverweigerer griffen auf über 100 Kilo Pommes, Schnitzel sowie Kuchen und Torten zurück.
„Es wird von Jahr zu Jahr mehr, und wir wurden förmlich überrannt“, freute sich der Vorsitzende Peter Godschalk, dem es wichtig ist, dass der närrische Nachmittag am Schmutzigen im Dorf gut angenommen wird.
Begonnen hat er vor 15 Jahren in einer halb gefüllten Halle mit Kinderspielenachmittag und -schminken. Der diesjährige Nachmittag in der proppenvollen und närrisch geschmückten Halle gehörte dem Narrensamen mit 120 Gastkindern.
Beim Bühnenprogramm beteiligten sich neben dem eigenen Hexennachwuchs in zwei Gruppen die Willstätter Hexen, drei Gruppen der Brandeburger Michelgarde, die Wallgrawendämonenkinder, die Youngstars der Dance-Generation und zwei Gruppen der Litzemer Prinzengarde. „Wir hatten noch nie so viele tanzende Kinder und eine so volle Halle“, freute sich Jugendwartin Astrid Müller, die auch durch das Programm führte.
Den krönenden Programmabschluss übernahmen die Korker Feuerhexen traditionell selbst. Der Abend klang nach der „kräftezehrenden Machtübernahme“ ruhig in der Halle aus, wo nochmals auf den Sieg angestoßen wurde.