Etwa 50 interessierte Kehler folgten der Einladung der Kirchengemeinde zur jährlich stattfindenden Gemeindeversammlung am 17. Dezember im Gemeindehaus bei der Christuskirche. Nach einer kurzen adventlichen Andacht standen einige wichtige Themen auf der Tagesordnung. So stellte sich der seit 1. September in Kehl tätige Pfarrer Andreas Bordne vor und berichtete über seine bisherigen Kontakte zu Menschen, Einrichtungen und Betrieben in Kehl. Danach informierte die Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Britta Libischewski, über die Arbeit des Leitungsgremiums und dankte den Ehren- wie Hauptamtlichen für ihr großes Engagement. Der 200-jährige Geburtstag der Christuskirche prägte das Jahr 2024. Ein Festgottesdienst mit anschließendem ökumenischen Gemeindefest, die Vortragsreihe Christen – Juden – Muslime sowie das große Chorkonzert der Bezirkskantorei Kehl spannten zusammen mit weiteren Veranstaltungen einen weiten Jubiläums-Bogen. Im Anschluss nahmen die Gruppen und Kreise, sowie die Kindergärten der Kirchengemeinde die Besucher des Abends in ihren Jahresrückblick hinein.

Veränderungsprozess

Ein wichtiges Thema war für die Zuhörenden der Veränderungsprozess in der Kirche. Aufgrund des demographischen Wandels und der Kirchenaustritte geht die Zahl der Kirchenmitglieder zurück. Das wirkt sich auf die finanzielle Lage der Landeskirche in Baden und ihre Kirchengemeinden aus. Zudem studieren immer weniger Menschen Theologie und Religionspädagogik. Es fehlt der Nachwuchs und manche Stelle wird nicht mehr zu besetzen sein. Veränderungen und Umstrukturierungen sind also notwendig.

Das bedeutet, dass Gemeinden zusammengelegt werden, um Verwaltungsarbeit zu reduzieren und neue Formen der Zusammenarbeit zu ermöglichen. Geprüft wird, wie der bisherige Kooperationsraum mit den Kirchengemeinden Auenheim, Neumühl, Kork, Bodersweier, Leutesheim, Legelshurst, Willstätt, Sand, Eckertsweier, Hesselhurst, Goldscheuer/Marlen sowie das Stadtgebet Kehl zu einer Gesamtkirchengemeinde zusammengeführt werden kann.

Fusionsvertrag

Eine Klärung der rechtlichen, finanziellen und personellen Rahmenbedingungen erfolgt durch einen Begleitausschuss der Gemeinden. Am Ende des Prozesses entscheiden die Kirchengemeinderäte aller Gemeinden über den erarbeiteten Fusionsvertrag. Dieser Schritt wird allerdings noch einige Zeit dauern. Gemeindeglieder äußerten die Sorge, dass bei einer Fusion die Kirche vor Ort weniger präsent sein werde. Gerade für die seelsorgerliche Begleitung von Menschen erscheint diese Nähe aber wichtig.

Diakon Joachim Grössel ging auf die Bedenken ein: Damit Kirche künftig weiterhin am Ort ansprechbar ist, könnten Ehrenamtliche geschult und begleitet werden. Hier sei bereits ein großer Schatz an Gaben und Engagement vorhanden. Einige Zuhörer äußerten den Wunsch, die nächste Gemeindeversammlung nicht in der Vorweihnachtszeit anzusetzen, sondern frühzeitiger, bereits vor den Sommerferien. Dieses Anliegen nahm der Vorsitzende der Gemeindeversammlung, Nicolas Gethmann, gerne auf. Mit einem Abendlied wurde die Gemeindeversammlung beschlossen.