

Pater Christoph verkündete die frohe Botschaft von der Geburt Jesu im Evangelium. Danach legte er das Evangeliar an der Krippe ab, so dass Kirchenbesucher die Weihnachtsgeschichte lesen können.©Gisela Albrecht
Zur Zeller Christmette am Heiligabend waren viele Besucher extra früher gekommen, um die Einstimmung mit dem „Joy & Fun Chorus“ zu erleben. Danach sang der Kirchenchor unter Leitung von Wolfram Dreher die feierlichen Lieder. Dieter Friede spielte die Orgel. Mit „Stille Nacht, Heilige Nacht“ begann der Gottesdienst. Der Einzug und der Beginn der Messe erfolgten in weitestgehend im dunklen Altarraum. Pater Christoph sagte in seiner Begrüßung, dass wie in der Nacht in Bethlehem es auch in der Liturgie allmählich immer heller werde. Passend dazu intonierte der Kirchenchor von der Orgelempore das Lied „Stern über Bethlehem“.
„Tiefe im Leben fehlt“
Im Lukas-Evangelium wird von der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem berichtet – der zentralen Botschaft an Heiligabend. Darauf ging Pater Christoph ein: „Gott wollte Mensch sein, um bei den Menschen zu sein.“ In den unruhigen Zeiten vor Weihnachten sei es nicht leicht, eine Tiefe im Leben zu finden, erklärte er. Einige Menschen erreichen vielleicht eher einen Tiefpunkt, führte Pater Christoph weiter aus.
Die Zeit und Kraft für die Tiefe im Leben fehlen. „Was feiern wir heute?“, stellte er die rhetorische Frage an die Gemeinde. Ist Weihnachten nur noch ein Familienfest? Was gibt es noch? „Jesus kommt und wir sollen uns freuen – aber kann man jemanden zum Freuen zwingen?“, fragte er. Manche hätten auch Zweifel, ob Jesus wirklich da sei. Die Beziehung zu Gott gehe viel tiefer, auch wenn wir seine Gegenwart nicht spüren und er nicht mache, was wir erwarten – er ist trotzdem da, sagte Pater Christoph ermutigend.
Mit Blick auf die Krippe beschrieb er diese als schön. „Aber es gibt keinen Platz für mich – haben Sie dieses Gefühl auch schon einmal gehabt?“, fragte er. Ich bin mir selber gegenüber fremd geworden, so kann es sein. „Denn so ist unser Leben, es gibt es nicht, dass alles perfekt ist – aber es gibt offene Türen“, erklärte er. Die Krippe sei offen für alle: „Jesus kommt als Erlöser und Retter, er will dich und uns heilen, daran dürfen wir glauben.“
Viel Applaus
Der Kirchenchor unter Leitung von Wolfram Dreher gestaltete die Christmette feierlich von der Orgelempore. Zur Gabenbereitung sang der Chor „Hört die Engelsboten singen“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Während der Kommunion der Gemeinde konnten die Kirchenbesucher sich über „Es ist ein Ros entsprungen“ freuen. Auch bei der Einstimmung durch den „Joy & Fun Chorus“ war dieses Lied gesungen worden. Die Gemeinde spendete dem Chor langanhaltenden Beifall. Dieter Friede spielte die feierliche Orgelmusik. Mit seinem Abschlussstück „Toccata in Seven“ von John Rutter gelang ihm nochmals ein besonderer Höhepunkt. Auch er erhielt den Applaus der Gemeinde.
Dieter Friede weiß, dass bei dem traditionellen Schlusslied das „O du fröhliche“ die Gemeinde sich darüber freut, wenn der Zimbelstern der Orgel zum Einsatz kommt. Der kontinuierliche Klingelton dieses besonderen Orgelregisters war deutlich zu hören.