

Mathias Hong und Hans-Ulrich Müller-Russell referieren.©Privat
Vor 75 Jahren wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verabschiedet. Aus diesem Anlass lädt der Club Voltaire am Dienstag, 4. Februar, mit dem Historischen Verein Kehl zu einer Publikumsdiskussion. Nach zwei kurzen Referaten von Dr. Mathias Hong (Hochschule Kehl) und Hans-Ulrich Müller-Russell, Verwaltungsrichter a. D., über Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Grundgesetzes sind die Teilnehmer gefragt. Hat sich das Grundgesetz bewährt? Was verbindet man damit? Beginn ist um 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Auch Galerie
Der Salon des Clubs ist nicht nur ein Veranstaltungsort, sondern auch eine Galerie, in der wechselnde Ausstellungen gezeigt werden. Ab Sonntag, 16. Februar, sind dort die künstlerischen Arbeiten von Violetta Vollrat zu sehen. Die Reihe „Nachrichten aus Wald und Flur“ zeigt den unbedachten Umgang des Menschen mit der Natur – und wie sich diese ihr Refugium zurückholt: Tiere setzen sich zur Wehr, Pflanzen erobern die Städte. Die auf den ersten Blick „idyllischen“ Bilder sollen den Betrachter zum Nachdenken anregen. Die Vernissage ist um 11 Uhr.
Doch so einfach ist das mit dem Zurückerobern nicht, wie das dramatische Insektensterben zeigt. Vielfach wird propagiert, Blühstreifen mit Saatgut aus kleinen Samentütchen anzulegen und Insektenhotels aufzustellen. Ob das den vom Aussterben bedrohten Hummeln, Wildbienen und Faltern wirklich hilft, klären Britta und Klaus Faaß am Dienstag, 18. Februar, in ihrem Vortrag „Wildbienen helfen, aber richtig“ mit vielen Bildern und Beispielen aus ihrem prämiertem „Hortus apis fera“, dem „Garten der wilden Biene“.
Die vorgezogenen Bundestagswahlen beschäftigen viele Menschen. Der Club lädt daher am Dienstag nach der Wahl, am 25. Februar, in den Salon zu einem „Stammtisch nach der Bundestagswahl“ ein. Der ehemalige Verwaltungsrichter Hans-Ulrich Müller-Russell wird ein Impulsreferat halten.
Hexen und Humanisten
„Narren, Hexen, Humanisten“ lautet der Titel des Vortrags von Dr. Stefan Woltersdorff am Donnerstag, 3. April, über die Literatur der Renaissancezeit am Oberrhein. Zwischen dem 100-jährigen Krieg in Frankreich und dem 30-jährigen Krieg in Deutschland gab es eine lange Friedensphase mit geistiger Blütezeit und einer gelebten Vielfalt. Im Vortrag werden die wichtigsten Strömungen dieser Epoche vorgestellt.
Ab Sonntag, 27. April, werden im Salon Holzschnitte des pensionierten Grafikdesigners Reinhold Schäfer zu sehen sein. Bei der Vernissage um 11 Uhr präsentiert er seine mehrfarbigen Holzschnitte, in denen er sich mit den „Ecken und Kanten“ des Holzes auseinandersetzt, sinnbildlich für den Menschen in seiner Lebensbewältigung, seinem Streben, Scheitern und Wiederaufraffen. Wie ist die Welt? Bienen können UV-Licht sehen, Rehe dagegen nicht die orangefarbene Warnkleidung der Jäger. Einige Tiere erkennen ihre Umwelt nur schemenhaft, andere observieren sie durch die sprichwörtlichen Adleraugen. In ihrem Vortrag „Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters – das Sehen der Tiere“ führt Prof. Almut Keller am Dienstag, 13. Mai, in die visuellen Sinneswelten des Tierreichs ein und will dazu anregen, ihre Umwelt einmal mit anderen Augen zu sehen.
Das Buch „Und immer noch…“ von Angelika Nain spannt einen Bogen von der Zeit vor der Kolonialisierung Afrikas zur heute immer noch existierenden Ausbeutung der afrikanischen Länder durch die westlichen Industriestaaten. Autoren-Texte beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, illustriert von den Grafiken von Angelika Nain. Am Dienstag, 3. Juni, findet im Salon eine Lesung aus ihrem Buch statt.
Berührende Reise
Am Dienstag, 24. Juni, beschäftigt sich der Biologe Uwe Strähle mit der Frage, ob eine ökologische Landwirtschaft die Menschheit ernähren und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen kann – im Gegensatz zur global praktizierten industriellen Landwirtschaft, die ihren Anteil an der Erderwärmung und dem Artensterben hat, den Ackerboden schädigt und seine Fruchtbarkeit herabsetzt.
Vor der Sommerpause beschließt das Ensemble „Musica latina“ mit Ulla Krah (Gesang) und Sebastian Konietzki (Gitarre) am Donnerstag, 17. Juli, das Programm auf eine berührende akustische Reise durch Süd- und Mittelamerika, mit chilenischen Liedern, argentinischen Tangos, mexikanischen Balladen und kubanischen Rhythmen. Der Eintritt beträgt zehn Euro.
Alle Veranstaltungen finden im Salon Voltaire statt, Hafenstraße 3. Beginn – wenn nicht anders angegeben – jeweils um 19 Uhr.
Hintergrund
Lyrische Mail
Vom 1. bis 31. März nimmt Dr. Leslie Brückner Interessierte mit auf eine Reise durch die deutsche Lyrik. Die erfolgreiche Reihe lief bereits in der Coronazeit. Wer sich per E-Mail anmeldet, findet im März jeden Tag ein Gedicht als Text- und Tondatei in seinem elektronischen Postfach vor. Anmeldung unter lyrikimlockdown@gmail.com