Wie lässt sich der Festtag zu Ehren des Heiligen Albin, der seit vielen hundert Jahren als Patron von Waldulm verehrt wird, zum Klingen bringen? Mit dieser Frage befasste sich der Kirchenchor unter Leitung von Jürgen Köninger seit September, verstärkte sich durch Projektsänger und erarbeitete Lieder, die den Gottesdienst zum Patrozinium nicht einfach „nur“ klangschön umrahmen.

Vielmehr sollten die Chöre ein wichtiger Teil der festlichen Liturgie sein. Dies durften die Gottesdienstbesucher mit wundervollem Gesang, feiner Orchestermusik und festlichem Orgelspiel von Tim Huber erleben und genießen, weil sich alles wie bei „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ zu einer himmlischen Harmonie fügte und viel Freude bereitete.

Prächtige Melodien

Mit „Jubilate Deo“ von Dan Forrest sang der Chor ein imposantes Werk, das mit seinen prächtigen Melodien die Bedeutung des Patroziniums ausdrückte: „Jauchzt vor dem Herrn, dient ihm mit Freude! Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!“

Darauf haben sich die Wald­ulmer seit alter Zeit eingelassen. Ihre Pfarrei wurde am 6. Juli 1291 erstmals urkundlich erwähnt und schon bald wird auch Patron Albinus genannt, der im 6. Jahrhundert Bischof von Angers war und sich für die armen, kranken und behinderten Menschen einsetzte.

Dieser Einsatz für Gerechtigkeit und Menschlichkeit hat die Waldulmer begeistert, wobei sie dem frommen Mann in ihrer Bilderversion eine Weintraube auf die Bibel legten. Darauf verwies Pater Rex Anthoniraj in seiner Predigt mit Bezug zu dem Bildwort Jesu, in dem er von sich als dem „Weinstock“ und von seinen Jüngern von den „Reben“ sprach.

Weinstöcke sind bekannt

Für dieses ausdrucksstarke Bild brauchten die Waldulmer rund um den Pfarrberg keine nähere Erklärung. Deshalb wollte Pater Rex seine Gedanken und das Patrozinium als „Fest der Ausrichtung“ verstanden wissen, um sich dieser Wahrheit und der „Einladung Jesu“ neu zu vergewissern.

Dies bekräftigte der Chor mit dem Psalm 100: „Dankt ihm, preist seinen Namen! Denn der Herr ist gütig, ewig währt seine Treue.“ Dieser Lobpreis erklang von der Empore aus tiefer Herzensfreude heraus, die mit „Sogno di Volare“ von Christopher Tin eine herrliche Melodie aus der digitalen Welt von „Civilization VI“ bekräftigt wurde.

Das wichtigste Gebet Jesu, das „Vater unser“, sang der Chor in der Swahili-Sprache („Baba Yetu“), während mit dem prächtigen „Ave Verum Corpus“ von Mozart das Geheimnis des Leibes Jesu Christi anklang, der auf dem Altar in einer Monstranz gezeigt wurde.

Die Monstranz sollte in einer Prozession durchs Dorf getragen werden, worauf sich die Gläubigen und die Musiker der Trachtenkapelle (Dirigent Wolfgang Graf) schon gefreut hatten. Doch der Regen machte einen Strich durch die Rechnung, die Musiker spielten danach umso schöner zu einem frohen Platzkonzert im Trockenen.